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Rocket Internet Aktie // Verluste reduziert, aber Zweifel wachsen

Bildquelle: Rocket Internet

Der Internet-Inkubator Rocket Internet legt Zahlen vor … und die Börse ist mal wieder – enttäuscht. Dabei wurden die Quartalsdaten zunächst von den Anleger mit einem Kurs-Plus von 4 Prozent goutiert, dann ging es aber doch steil bergab. Zu Sitzungsschluss hatte die Rocket-InternetAktie fast 10 Prozent verloren. Dieses hin und her ist vielleicht auch damit zu erklären, dass die Rocket-Internet-Zahlen immer etwas diffus sind und auch die Pressemitteilungen dazu sehr dürftig ausfallen. So kann sich jeder etwas – großzügig – zusammenreimen. Der Rocket-Quartalsumsatz kletterte um 34 Prozent auf 532 Millionen Euro. Das Ebitda der wesentlichen Beteiligungen verbesserte sich um 41 Millionen Euro oder 23 Prozent – es bleibt aber ein Verlust von 140 Millionen Euro. Die Ebitda-Marge bewegt sich um 15,6 Prozentpunkte in die richtige Richtung, auf nun minus 21,5 Prozent.

Das Investoren-Mantra von Rocket-Internet-CEO Oliver Samwer zu den Quartalsergebnissen: „Die Ergebnisse zeigen, dass sich die wesentlichen Beteiligungen von Rocket Internet in den ersten drei Monaten des Jahres entscheidend verbessert haben und auf ihrem Weg in Richtung Profitabilität große Fortschritte machen. Wir sind davon überzeugt, dass diese Unternehmen ihre positive Entwicklung in 2016 fortsetzen werden.“

Die Börse scheint an dieser Version Zweifel zu hegen. Das Geschäftsmodell der Anfangstage mit dem Gründen von Internet-Unternehmen nach dem Baukastenprinzip kommt nicht mehr so recht an. Künftig könnte sich Rocket Internet mehr als klassischer Venture-Capitalist positionieren. Ob so mehr zu verdienen ist, bleibt allerdings offen.

Rocket Internet leidet wie viele Holdings oder Beteiligungsgesellschaften an dem Konglomerat-Makel. Als Anleger weiß man nicht so recht, in was man investiert. Ist es Internet, Mode, Lebensmittel, Logistik – oder von jedem ein bisschen was? Was genau verdienen die einzelnen Beteiligungen? Wie erfolgt der Exit? Verkauf der Beteiligung oder Börsengang und zu welchem Preis? All diese Unsicherheitsfaktoren führen zu einem Bewertungsabschlag, der letztlich nur durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit ausgeglichen werden könnte, doch da verschließt sich Rocket Internet.

Aufgrund der Schwankungsfreudigkeit (Volatilität) der Rocket-Internet-Aktie, gibt es jedoch recht interessante Discount-Papiere. Ein Beispiel ist ein Discounter der Commerzbank (CD1GG2) mit der Chance auf einen Seitwärtsertrag von 8,3 Prozent (14,7 Prozent p.a.), sofern der Cap bei 16 Euro am 22. Dezember 2016 nicht unterschritten ist. Wenn doch, kann die Aktie mit einem Rabatt von 27 Prozent bezogen werden.

[highlight]Rocket-Internet-Aktie: Seitwärtstrend[/highlight][divider_flat]

 Rocket Internet, Aktie, Chart

 

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