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Volkswagen Vorzüge // Die Aktie muss nicht sein – der Bonus kann sein

Bildquelle: Volkswagen

Perfektes Timing: Heute steht Ex-Audi-Chef Rupert Stadler mit drei Mit-Angeklagten vor Gericht. Der Vorwurf lautet: Betrug. Bis zu 10 Jahre kann Stadler also theoretisch im Zusammenhang mit dem noch immer nicht vollständig aufgearbeiteten Diesel-Skandal hinter Gittern wandern, der die Autobauer und die Kapitalmärkte vor rund fünf Jahren erschütterte.

Heute hat aber auch der Volkswagen-Konzern, der bekanntlich Audi kontrolliert, zur Hauptversammlung geladen – in Zeiten von Corona natürlich nur virtuell. Und Volkswagen blickt tatsächlich etwas zuversichtlicher nach vorne: Vorstandschef Herbert Diess bestätigte den Ausblick für 2020 trotz der Corona-Krise. So soll der Konzern ein positives operatives Ergebnis erwirtschaften. Zudem soll die Investitionsoffensive in Richtung E-Mobilität weiter gehen. Bis 2024 sollen dazu 33 Milliarden Euro investiert werden. Weitere 14 Milliarden sind für die Digitalisierung vorgesehen.

Und was macht die Vorzugsaktie aus diesen Infos? Eigentlich gar nichts, der Kurs (766403) sinkt mit dem Gesamtmarkt leicht. Dafür dürfte es in den kommenden Tagen etwas deutlicher nach unten gehen. Denn der Konzern zahlt tatsächlich auch in der Krise eine Dividende, die nun vom Kurs abgeschlagen wird. 4,86 Euro erhalten die Vorzugsaktionäre, bis zum 5. Oktober sollte die „Kohle“ dort abgekommen sein, sofern die Hauptversammlung den Vorschlag der Verwaltung akzeptiert.

Doch auch dann sehen wir kurz- und mittelfristig nur geringes Kurspotenzial beim DAX-Wert, nachdem sich die Aktie schon sehr deutlich von ihrem Corona-Crash-Tief im Beriech von 80 Euro gelöst hat. Auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16 zeigt, dass schon wieder Fantasie eingepreist ist, trotz der enormen Kosten für die notwendige Wandlung zu einem E-Auto-Anbieter. Und zur nächsten Dividende, wenn es dann für das Corona-Jahr überhaupt eine Zahlung gibt, müssen Anleger mindestens bis Mai 2021 warten. Wir raten daher vom Kauf ab.

Spannend könnte aber ein Bonus-Zertifikat mit Cap (PH1E4S) sein. Es bringt schon im März 2021 eine Maximalrendite von 8,6 Prozent (17,9 Prozent p.a.), wenn die Volkswagen Vorzüge bis dahin stets über 85 Euro notieren. Erweist sich der aktuell 38-prozentige Puffer (der aber um den Dividendenabschlag theoretisch schon zu reduzieren ist) als nicht ausreichend, dann tilgt der Emittent in Cash, entsprechend dem dann gültigen Aktienkurs.

Volkswagen Vorzüge (Tageschart): Bei 130 Euro gut unterstützt

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