Plusvisionen

Leoni Aktie // Profitabler werden nach der Krise / Spannendes Discount-Investment

Bildquelle: Leoni

Leoni, der Hersteller von Bordnetz-Systemen (Kabelbäume für Autos), war mal so etwas wie ein Börsen-Liebling. Und wie das so ist, wenn viele Emotionen mit von der Partie sind – die Enttäuschung fällt dann meist entsprechend heftig aus. Verziehen wird nur schwer. Die Börse zeigt das mit kräftigen Kursverlusten. So ist die Aktie von Leoni innerhalb eines Jahres von 62,50 Euro auf nun 24,90 Euro abgestürzt. Das mag sicherlich auch an der flauen Weltwirtschaft liegen und der damit verbundenen Sorge, dass vielleicht in Zukunft weniger Automobile verkauft werden, aber bei Leoni sind es vor allem hausgemachte Probleme.

Es mag kurios klingen, aber in gewisser Weise war Leoni zu erfolgreich. Das Unternehmen konnte die vielen eingehenden Aufträge nicht mehr abarbeiten. Im Werk in Rumänien kam es im vergangenen Jahr durch Überlastung zum Kollaps. Plötzlich fehlte Personal und Produktionsfläche. Tausende neue Mitarbeiter mussten eingestellt werden, die, wer will es ihnen verdenken, die Situation nutzten und höhere Löhne forderten. Damit hatte Leoni nicht kalkuliert, wodurch der Jahresüberschuss brach von 115,1 auf 77,3 Millionen Euro ein. Die Beschäftigung soll in dem Werk wieder sinken.

Nun plant Leoni im Bereich Bordnetz-Elektronik, der rund zwei Drittel des Umsatzes erwirtschaftet, weltweit 1.100 Stellen zu streichen. Davon betroffen soll vor allem die Verwaltungen in Billiglohnländern sein. Die neue von fünf auf drei Ebenen verschlankte Organisationsstruktur soll ab 2017 dauerhaft die Profitabilität steigern. Das Unternehmen erhofft sich einen jährlichen Effekt von etwa 30 Millionen Euro auf das Ergebnis vor Steuern.

Was die Auftragslage angeht, läuft es nach wie vor gut bei Leoni. Die Nürnberger konnten erst kürzlich einen 500-Millionen-Auftrag der französischen PSA Gruppe (Peugeot) ergattern. Leoni wird Hauptzulieferer für Kabelbäume für das neue Werk in Marokko.

Die Aktie zeigt sich von alle dem bislang wenig inspiriert. Sie bleibt einstweilen skeptisch, trotz ansehnlicher Bewertung und eine Dividende von zuletzt einem Euro. Es fehlt an Perspektiven, aber manchmal braucht es ja etwas an der Börse.

Charttechnisch ist die Aktie Leoni-Aktie auf einem interessanten Niveau angelangt. Im Bereich von 23/24 Euro befindet sich eine recht massive Unterstützungslinie. Zudem könnte die Leoni-Baisse nach einem Verlust von 60 Prozent an Kraft verlieren. Aber ja, wer jetzt long einsteigt, agiert (noch) gegen den Trend.

Als Alternative zur Aktie könnte auch folgende Überlegung interessant sein: Das Discount-Zertifikat (HU23N4) der HVB auf Leoni bietet Chance auf eine Seitwärtsrendite von 5,2 Prozent (10,7 Prozent p.a.), sofern der Cap bei 22 Euro am 16. Dezember 2016 nicht unterschritten ist. Wenn doch, kann ein Anleger die Aktie mit einem Rabatt (Verlustpuffer) von 15,6 Prozent im Vergleich zum aktuellen Kurs beziehen und auf die Dividende im kommenden Jahr hoffen.

[highlight]Leoni-Aktie: Unterstützungsbereich[/highlight][divider_flat]

Leoni, Aktie, Chart, Analyse

 

Bildquelle: Leoni
Exit mobile version