Plusvisionen

Comdirect-Aktie: Innovative Gewinnsteigerungen

Bildquelle: Comdirect

Es läuft gut bei der Comdirect: Vor Steuern wurde 2017 ein Gewinn von 94,9 Millionen Euro erwirtschaftet. Geplant waren 85 Millionen Euro. Das Management um Arno Walter hat somit seine Erwartungen übertroffen – oder zuvor etwas tief gestapelt. Das Ergebnis liegt mit 21,4 Prozent unter dem Vorjahreswert, aber da war das Ergebnis durch die Visa-Transaktion auch verzerrt. Würde diese herausgerechnet, betrüge das Plus 19 Prozent.

Nach Steuern blieben der Bank im vergangenen Jahr 71,5 Millionen Euro übrig. Wird dies in Relation zum aktuellen Börsenwert von 1.601 Millionen Euro (Mutter Commerzbank kommt zurzeit auf 16,8 Milliarden Euro) gesetzt, errechnet sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 22,4. Das ist sicherlich eine stolze Bewertung, zumal auch die Dividenden-Rendite von 2,2 Prozent bei einer erwarteten Dividende von 25 Cent zwar durchaus solide, aber nicht sehr üppig ausfällt.

Aber die Comdirect wächst: Die Zahl der Kunden erhöhte sich um 205.000 auf nun 2,29 Millionen. Für die Bank bedeutet das 195.000 geführte Depots und 1,43 Millionen Girokonten. Das betreute Kundenvermögen kletterte im vergangenen Geschäftsjahr damit um 13,0 Milliarden Euro auf 59,02 Milliarden Euro und das Depotvolumen um 9,3 Milliarden Euro auf 37,09 Milliarden Euro.

Geld verdient die Comdirect vor allem mit Provisionen. Der Überschuss hier verbesserte sich um 17 Prozent auf 251,9 Millionen Euro. Die Trader haben bei der Comdirect offenbar auch in schwankungsarmen Börsenzeiten fleißig gehandelt, sodass 17,2 Millionen Transaktionen (B2C / plus 21 Prozent) zusammenkamen. Das Zinsergebnis sackte dagegen um 20 Prozent ab. Der Börsenhandel ist das wichtigste Standbein der Comdirect. Die Bank muss daher sehen, dass sie neue Kundenschichten, die bislang aktien-resistent waren erschließt.

Sie tut das über eine digitale Vermögensverwaltung, die gut ankommt, den Kauf des Portals Onvista, über eine Wissens-Akademie auch über Amazons Alexa oder Googles Assistant oder über die Aktion Finanz-Heldinnen, bei der Frauen für die Aktienanlage gewonnen werden sollen. Die Comdirect erfindet sich immer wieder neu, was in der Bankenbranche heute sicherlich überlebenswichtig und für weiteres Wachstum unerlässlich ist. Die Börse glaubt derzeit daran, das macht die Bewertung deutlich.

Langfristig befindet sich die Comdirect-Aktie in einer spannenden Chart-Situation (siehe Monatschart unten): Der seit 2007 bestehende Abwärtstrend wurde überwunden, gleichzeitig ist die Aktie in den seit 2002 bestehenden Aufwärtstrend wieder zurückgekehrt. Das Hoch aus dem Jahr 2015 wurde bereits einmal überwunden. Gelingt das endgültig, könnte der Kurs zunächst bis auf rund 13,50 Euro (Hoch 2007) steigen.

Wer mit Hebel auf die Comdirect-Aktie spekulieren möchte und auch einen Totalverlust nicht scheut, der könnte zum Mini long PA4AQE der BNP mit Hebel 2,2 greifen. Die Mini-Short-Variante: TR0Y78 von HSBC mit Hebel 2,2.

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Comdirect-Aktie (Monatschart): wieder im Aufwärtstrend

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