Plusvisionen

Deutsche Bank Aktie // Schrumpfen zur Turnaround-Spekulation

Bildquelle: Deutsche BAnk

Englische Besen kehren gut, wird es wohl künftig bei der Deutschen Bank heißen. Erst hat Neu-chef John Cryan die Bilanz ausgekehrt (Quartalsverlust von 6 Milliarden Euro) – und nun kommt das Unternehmen an. Die Anteilseigner müssen für die Jahre 2015 und 2016 auf ihre Dividenden verzichten. Bitter, aber es hatte sich bereits angedeutet. Die Deutsche Bank ist in einem desolaterem Zustand als angenommen. Cryan spricht von „lousy systems“ und „terrible inefficent“. Keine guten Noten … Deshalb braucht die Bank Geld, Geld für den Umbau und die Sanierung, die teuer wird. Womöglich steht auch erneut eine Kapitalerhöhung an.

Insgesamt soll die Belegschaft der Deutschen Bank von derzeit 103.000 auf 77.000 verringert werden. Dazu sollen 9.000 Stellen im Haus und 6.000 bei externen Dienstleistern gestrichen werden. Der Rest will Cryan durch den Verkauf von Beteiligungen schaffen. Beschlossen ist bereits die Veräußerung der Postbank. Zudem will sich die Deutsche Bank aus zehn Ländern zurückziehen.

Die Bank hat nun offensichtlich den Chef, den das Haus verdient hat.

Die Aktie wird zur Turnaround-Spekulation mit den entsprechenden Risiken. Aber grundsätzlich wirkt es von außen richtig, was Cryan macht. Strukturen aufbrechen, sparen, kleiner, einfacher und effizienter werden. Die alte Wahnsinnsmelange aus Milliarden-Bonuszahlungen für Berufszocker, Investmentbanker-Hybris und der daraus resultierenden unglaublichen Wertvernichtung bei der Deuschen Bank scheint [ich bleibe noch skeptisch] zu Ende zu gehen. Ich frage mich, wie Aktionäre für dieses Treiben guten Gewissens jahrelang ihr Geld zu Verfügung stellen konnten? 

Was jetzt allerdings noch fehlt ist ein Plan/Strategie für die Zukunft. Hier muss Cryan noch liefern. Man wird sehen, ob er das auch so gut kann wie das Streichen von Stellen und Dividenden. Aber Schritt für Schritt. Erst eine Basis schaffen, dann neu aufsetzen. Langfristig könnte sich das auszahlen.
Die Börse ist von den Streichungen kurzfristig nicht überzeugt – oder beleidigt wegen der ausfallenden Dividenden. Die Aktie gibt als erste Reaktion 6 Prozent nach.

Charttechnisch besteht nach wie vor noch die Chance auf eine umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation. Allerdings ist die Aktie nun wieder unter die wichtige Widerstandszone bei 27 Euro gerutscht.

Wer in Turnaround-Papiere investiert braucht Mut und Geduld.

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Bildquelle: Deutsche Bank / mario-andreya [bearbeitet]

 

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