Plusvisionen

Villeroy & Boch-Aktie // Erholung bislang verschlafen

Bildquelle: Villeroy Boch

Als wir uns im April mit den Villeroy & Boch Vorzügen (765723) beschäftigt haben, hatte Corona zwar den Kurs erheblich durchgeschüttelt, die Auswirkungen der Krise waren aber an den Zahlen für das erste Quartal nur bedingt ablesbar [hier klicken]. Rund drei Monate später hat sich die Aktie auf dem April-Niveau knapp über 11 Euro stabilisiert. Dafür liegen inzwischen Halbjahresdaten vor, die das üble Gesicht der Pandemie zeigen.

So liegt der Konzernumsatz mit 340,7 Millionen Euro um 13,4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Beim operativen Ergebnis (Ebit) kam es gar zu einem Minus von 10 Millionen Euro, nach einem Plus von 15,5 Millionen Euro im Vorjahr. Schuld daran ist der böse Virus, der einen Nachfrageeinbruch verursachte und zu Werksstillständen bzw. -drosselungen führte.  Inzwischen sieht die Lage aber wieder besser aus, da der Konzern wieder steigende Auftragseingänge verbuchen kann.

Daher traut sich die Verwaltung inzwischen sogar einen Ausblick auf das Gesamtjahr zu – trotz der weiterhin vorhandenen Risiken einer zweiten Welle und der entsprechenden konjunkturellen Sorgen. So sieht es der Vorstand als realistisch an, dass die Umsatzlücke zum Vorjahr auf unter minus zehn Prozent begrenzt werden kann. Zudem erwartet das Management, den Verlust beim Ebit aus dem ersten Halbjahr kompensieren zu können. Somit soll es im Gesamtjahr ein positives operatives Ergebnis geben, das allerdings klar unter den Werten aus 2019 liegt.

Trotzdem kann sich die Vorzugsaktie bislang nicht nachhaltig verbessern, woraus wir ein gewisses Nachholpotenzial erkennen. Sollte der Konzern in 2021 in etwa halb so viel verdienen, wie in 2019, dann läge das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei sehr attraktiven 7. Langfristanleger können daher zugreifen. Und eine Dividende sollten die Eigner auch spätestens für 2021 wieder bekommen, ggf. selbst für 2020.

Wer mehr Risiko nehmen will, der schaut sich ein Faktor-Zertifikat Long (MF71VG) an, welches die Bewegung des Basiswerts verdoppelt. Bei Bonus- und Discountern finden wir hingegen keinerlei Produkte. Hier dürfen die Anbieter gerne nachlegen.  

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Bildquelle: Villeroy & Boch
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