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Aktienrückkäufe // Von Apple und Co mit einem ETF profitieren

Die Aktie von Apple sei viel zu billig! Zu hören ist das immer wieder von Hedgefondsmanager Carl Icahn. Deshalb drängt er Apple-CEO Tim Cook immer wieder zu Aktienrückkäufen (Backbacks). Tatsächlich hat dieser auch schon Milliarden investiert. Carl Icahn darf sich freuen. Bislang ging sein Kalkül auf. Der Apple-Kurs ist kräftig gestiegen. Doch Icahn will noch mehr. Der Apple-Kurs soll möglichst über 200 Dollar steigen.

Das Prinzip von Aktienrückkäufen ist denkbar einfach. Das Angebot wird verknappt und die Nachfrage gesteigert – und schon steigen die Kurse. Die Investmentbank Morgan Stanley hat nachgerechnet. In einem Zeitraum von zwölf Monaten liege die Outperformance durchschnittlich bei etwa 13 Prozent. Dass es besser laufen kann, wenn Aktien von Unternehmen zurückgekauft werden, wird auch am S&P 500 Buyback Index deutlich, der die 100 Aktien des S&P 500 Index mit den höchsten Aktienrückkäufen in den vergangenen zwölf Monaten umfasst. Er verbesserte sich 2014 um 7,6 Prozent, während der S&P 500 Index lediglich um 3,1 Prozent zulegte. In den zurückliegenden zwanzig Jahren hat der S&P 500 Buyback Index den S&P 500 siebzehnmal geschlagen, eine beeindruckende Statistik.

Aktienrückkäufe haben sich in den USA seit Ende der 1990er Jahre als Kapitalmaßnahme etabliert. Verglichen mit Bardividenden sind Aktienrückkäufe inzwischen die wichtigste Form der Ausschüttungspolitik. Aktienrückkauf-Programme werden insbesondere von Unternehmen mit starken Bilanzen oder unterbewerteten Aktien durchgeführt, siehe Apple. So kann ein Unternehmen mit hoher Liquidität seinen Aktionären Kapital zurückzahlen oder im Fall unterbewerteter Aktien diesen Vorteil nutzen. Kritiker von Aktienrückkäufen sagen allerdings, es sei ein Zeichen von Schwäche eine Unternehmens, wenn dieses mit seinen liquiden Mitteln nichts anderes anzufangen wüsste, als die eigenen Aktien zurückzukaufen.

Dennoch: Aktienrückkäufe sind ein Milliardenmarkt. Im Jahr 2014 haben die Unternehmen im S&P 500 Index das Volumen der Buyback um 16,3 Prozent von 475,6 auf 553,3 Milliarden Dollar erhöht. Das bisherige Hoch der Aktienrückkaufaktionen lag 2007 bei 589,1 Milliarden Dollar. Das Tief wurde 2009 mit 137,6 Milliarden Dollar erreicht.

Wer nicht direkt in eine Aktie wie Apple investieren will, kann von Buybacks auch mit einem ETF wie dem Amundi ETF S&P 500 Buyback profitieren, der in Deutschland gelistet ist. Die Gesamtkostenquote (TER) des Indexfonds beträgt 0,15 Prozent. Er ist nicht währungsgesichert.

Bildquelle: Wilhelmine Wulff  / pixelio.de [bearbeitet]

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