Plusvisionen

Mutares-Aktie // Vor dem Start der Gegenbewegung

Bildquelle: Mutares

Ende Juni hatte Mutares (A2NB65) den Börsengang des finnischen Portfoliounternehmens Nordec absagen müssen. Als Folge rutschte der Kurs kräftig ab, da die Marktteilnehmer befürchteten, dass die Beteiligungsgesellschaft ihre Jahresziele nicht erreicht. Nun erfolgte aber der Exit bei Nordec. Trotzdem bleibt die Kurserholung bislang aus, woraus wir Kurschancen ableiten.

Das Team um CIO Johannes Laumann tätigte im laufenden Jahr bereits zehn Akquisitionen. Zuletzt am vergangenen Freitag einen Standort der Magna Gruppe in Bordeaux, an welchem Getriebe für die Automobilindustrie herstellt und montiert werden. Davor erfolgte zu Monatsbeginn der Einstieg bei Steyr Motors aus Österreich. Weitere Deals sollen zudem kurz vor dem Abschluss stehen.

Und auch die Zahlen für das erste Halbjahr waren wie erwartet: Der Umsatz stieg um rund 60 Prozent auf 1,75 Milliarden Euro. Beim Überschuss kam es hingegen zu dem prognostizierten Rückgang von 28,6 Prozent auf 14,2 Millionen Euro, da im Vorjahr ein Beteiligungsverkauf das Ergebnis positiv beeinflusst.

Im Ausblick verwies Laumann auf das derzeit schwierige Umfeld, welches das Ergebnis und die Finanzlage der Gesellschaften belasten könnte, aber auch Restrukturierungsprozesse in die Länge ziehen könnte. Trotzdem bestätigte der Vorstand die Prognose für das Gesamtjahr, die einen Umsatz von mindestens vier Milliarden Euro und einen Überschuss von 72 bis 88 Millionen Euro vorsieht. Allerdings sah der Kapitalmarkt Probleme dieses Ziel zu schaffen, da der nötige Exit bislang fehlte.

Nun wird das Erreichen sehr wahrscheinlich. Denn Mutares verkaufte Nordec kürzlich an ein Käuferkonsortium, das aus zwei Familiy Offices besteht, die auch als Ankerinvestoren für den ursprünglichen Börsengang angedacht waren. Das ausgefallene IPO sah lediglich einen Teil-Exit vor, jetzt wurde die Beteiligung vollständig an diese strategischen Investoren abgegeben.

Zudem kündigte das Unternehmen schon mehrfach an, dass die Dividende zumindest auf Vorjahreshöhe, also bei 1,50 Euro, liegen wird. Da der Kurs der Mutares-Aktie aber trotz der guten Nachricht nicht steigt, sondern das Papier immer günstiger wird, ergibt sich daraus eine attraktive Dividenden-Rendite von rund zehn(!) Prozent.

Würde die Charttechnik noch eine Bodenbildung signalisieren, die im Bereich der Unterstützung bei 15 Euro gelingen sollte, könnte das Papier zeitnah die Gegenbewegung starten und schnell wieder zumindest in Richtung 20 Euro durchstarten – trotz der konjunkturellen Unsicherheiten rund um den Globus.

Zuversichtlicher sind die Analysten von Hauck & Aufhäuser, die gar ein Kursziel von 37 Euro auf ihre neue Studie schreiben, natürlich versehen mit einem Buy-Rating.

UPDATE vom 27.9.2022: Mutares meldete am heutigen Dienstag bereits die elfte Akquisition im Jahr 2022. Die Beteiligungsgesellschaft unterzeichnete eine Vereinbarung zur Übernahme von Arriva Dänemark, Polen Bus und Serbien von der Arriva-Gruppe.

Leider bietet derzeit nur ein Emittent Discount-Zertifikate an. Die Konditionen sind zwar gut, allerdings ermöglichen die Papiere keine Lieferung der Aktie, da dieser Emittent zum Laufzeitende immer in Cash tilgt. Deshalb verzichten wir auf eine Derivat-Empfehlung.

 

Mutares-Aktie (Tageschart): Unterstützung bei 15 Euro

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Bildquelle: Mutares; Chartquelle: guidants.com
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