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Bayer-Aktie // Genug gelitten?

Bildquelle: Bayer AG

Was in Dreiteufelsnamen hat die Bayer-Verantwortlichen geritten den US-Saatguthersteller Monsanto zu übernehmen? Nun, die Idee war eigentlich ziemlich smart, denn Saatgut wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten eine unglaubliche strategische Bedeutung für die Welternährung zukommen. Immer drastischere Umwelteinflüsse (Dürren) verlangen nach immer neuen Züchtungen. Bayer ist hier nun sicherlich gut positioniert.

Allerdings hat Monsanto noch Glyphosat (Roundup) an den Hacken. Das ist ein hinlänglich bekanntes Herbizid, das nichtselektiv gegen Pflanzen wirkt, außer die Pflanze wurde gentechnisch so verändert, dass sie gegen dieses Herbizid resistent ist. Klingt schlau und geschäftstüchtig, ist aber (darüber hinaus) unglaublich gefährlich. Die Folge: Bayer hat nun eine Menge Schadensersatzklagen in Milliardenhöhe bei Gerichten anhängig – und die gewieften Amerikaner reiben sich vermutlich die Hände, Monsanto gerade noch rechtzeitig losgeworden zu sein.

Die Bayer-Aktie hat deswegen – und, weil Fusionen auf diesem Niveau generell schwierig und teuer sind – bereits eine schmerzliche Talfahrt vollzogen (siehe Chart unten). Inzwischen notiert die Bayer-Aktie knapp über der 60-Euro-Marke. Zur Erinnerung: im Frühjahr 2015 waren es 146 Euro.

Ist das Papier damit genug abgestraft worden? So genau lässt sich das an der Börse nie sagen, da diese immer zu Übertreibungen in die eine oder andere Richtung neigt. Aber vielleicht gibt es ein paar Indizien: Der Bayer-Konzern erwartet für das laufende Jahr eine Umsatzsteigerung im mittleren einstelligen Prozentbereich und das Ergebnis je Aktie soll zwischen 5,70 und 5,90 Euro liegen, was ein Minus gegenüber dem Vorjahr im oberen einstelligen Prozentbereich wäre.

Einmal angenommen Bayer kommt auf 5,80 Euro in diesem Jahr, dann wäre das ein prognostiziertes Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von aktuell 10,8. Die Börse sagt also, wenn Bayer nur seinen Gewinn in den kommenden Jahren so hält, will ich nach zehn Jahren schon meinen Einsatz hereinverdient haben. Zugleich will Bayer die Dividende mindestens auf 2,80 Euro halten, was einer Dividenden-Rendite von erstaunlichen 4,5 Prozent entspräche. Beide Kennziffern machen deutlich: Bayer hat schon viele möglichen Risiken im Kurs verarbeitet.

Charttechnisch befindet sich im Bereich von 58/60 Euro eine robuste Unterstützungszone. Das Kursrisiko der Bayer-Aktie scheint begrenzt, allerdings hat noch keine Bodenbildung stattgefunden.

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Bayer-Aktie (Monatschart): robuste Unterstützung voraus

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