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Voltabox-Aktie // Spekulation gegen den Abwärtstrend

Bildquelle: Voltabox

Die Euphorie nach dem Börsengang, als die Voltabox-Aktie noch bei knapp 34 Euro notierte, ist raus. Sie ist einer deutlich skeptischeren Betrachtungsweise gewichen. Das wird auch beim Blick auf das Verhältnis von Eigenkapital zu Marktwert deutlich: es beträgt aktuell 151 zu 110 Millionen Euro. Anders ausgedrückt: Die Börse geht in nächster Zukunft eher von weiteren Verlusten aus, die das Eigenkapital schmälern würden.

Der Vorstand hat indes „eine Reihe von Maßnahmen eingeleitet, um die Kostenstrukturen zu verbessern und im Jahr 2020 eine nachhaltige Rückkehr in die Gewinnzone zu gewährleisten.“ Zudem würde sich Voltabox in Zukunft verstärkt auf Projekte und Systemlösungen konzentrieren, die ein besseres Verhältnis von Entwicklungsaufwand zu potentiellem Umsatz versprächen. Nun denn.

Einstweilen hat Voltabox die Prognose für das laufende Geschäftsjahr am 12. August gesenkt. Der Grund: Ein Großauftrag in den USA zieht sich hin. Als Ebit-Marge prognostiziert das Unternehmen jetzt eine Spanne von minus acht bis minus neun Prozent. Zuvor hatte Voltabox mit einer positiven Ebit-Marge von acht bis neun Prozent gerechnet. Das ist ein ziemlicher Rückschlag.

Der 22 Millionen Dollar große Erstauftrag für die Voltabox (Texas), von einem Kunden aus der Telekommunikationsbranche betrifft die Neukonzeption und Ausstattung von 5G-Mobilfunksendemasten. Bisher sind in allen 3G/LTE-Sendeanlagen sogenannte Back-up-Batterien auf Blei-Säure-Basis installiert, um das Mobilfunknetz auch bei einem Netzstromausfall betriebsbereit zu halten. Die neuen 5G-Sendeanlagen sollen künftig mit Lithium-Ionen-Batterien von Voltabox ausgestattet werden.

Das klingt durchaus zukunftsträchtig, nur eben dauert es noch. Die Technologie hat das Zeug ein neuer Massenmarkt von Voltabox zu werden. Auch das erste Halbjahr lief gar nicht übel: Der Konzernumsatz wurde um 77 Prozent auf 32,1 Millionen Euro gesteigert.

Beim Betriebsgewinn (Ebit) stand allerdings ein Minus von 3,6 Millionen Euro nach 0,1 Millionen Euro im Vorjahr. Maßgeblich verantwortlich für den Umsatzanstieg waren Batteriesysteme für den Einsatz in Gabelstaplern. Daneben trug im ersten Halbjahr die Serienproduktion von Batteriesystemen für den Einsatz in landwirtschaftlichen Fahrzeugen zum Umsatzwachstum bei. Ebenso verläuft der Absatz von Akkupacks für Pedelecs und E-Bikes sehr erfreulich. Voltabox stellt keine Batterien für E-Autos her.

Charttechnisch klafft eine große Lücke (Gap) grob zwischen neun und zwölf Euro und der Abstand zur 200-Tage-Linie ist gewaltig (siehe Tageschart unten). Die Aktie ist somit ausgebombt. Ob das für eine Kurswende reicht? Es gibt kleinere Ansätze dafür.

Mutige könnten, auch mit Blick auf den Buchwert, ein erstes Engagement wagen. Langfristig muss Voltabox noch beweisen, dass es seine Aufträge mit einer guten Marge abarbeiten kann. Vorsicht: Käufe sind derzeit Spekulationen gegen den Abwärtstrend.

Voltabox-Aktie (Tageschart): krasser Absturz nach heftiger Gewinnwarnung

Voltabox Aktie

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