Plusvisionen

HomeToGo-Aktie //Trendwende ist geschafft

Bildquelle: HomeToGo

Die Online-Vermittlung von Ferienwohnungen und Ferienhäusern steht bei HomeToGo im Mittelpunkt des Geschäfts. Daher war es sehr mutig in Corona-Zeiten, nämlich im Frühjahr 2021, an die Börse zu gehen. Entsprechend schwach entwickelte sich der Aktienkurs: Vom Ausgabepreis bei 10,00 Euro ging es bis auf 1,73 Euro nach unten. Inzwischen ist aber eine massive Besserung erreicht: Die HomeToGo-Aktie (A2QM3K) schaffte die technische Trendwende und das Unternehmen ist auf einem guten Weg in die schwarzen Zahlen.

Trotz des massiven Kursabschwungs und des schwierigen Umfelds trieb das HomeToGo-Management stets den Wachstumskurs voran. Zahlreiche Akquisitionen sorgten dafür, dass die Gesellschaft inzwischen mehr als 15 Millionen Angebote auf ihren verschiedenen Internet-Seiten, die im Hintergrund weitestgehend auf einer Online-Plattform zusammenlaufen, anbieten kann.

Insgesamt betreibt HomeToGo lokale Apps und Websites in 25 Ländern in Europa, Nordamerika, Südamerika, Australien und im asiatisch-pazifischen Raum. Auf Kundenseite ist die DACH-Region (Deutschland, Österreich und die Schweiz) der größte Markt. Wobei die breite Masse der Objekte im erweiterten europäischen Raum liegt, aber auch in Nordamerika ist HomeToGo inzwischen ein bekannter und geschätzter Partner der Eigentümer von Ferienwohnungen und Ferienhäusern.

Die Börse honorierte das aber nicht. Vielmehr sorgten die steigenden Zinsen in den Sheets der Analysten für eine Neubewertung, unter der speziell wachstumsstarke Unternehmen im Online-Segment zu leiden hatten. Dies beschleunigte die Talfahrt vor allem im ersten Halbjahr 2022. Doch bei Kursen unter 1,80 Euro griffen dann Schnäppchenjäger zu und erkannten die Unterbewertung.

Das Jahr 2022 war dabei erneut von hohen Zuwächsen geprägt, wie den bereits veröffentlichten ersten vorläufigen Zahlen zu entnehmen ist. Demnach stiegen die Buchungserlöse auf 163 Millionen Euro, was einem Plus von 32 Prozent entspricht. Noch stärker kletterten die IFRS-Umsatzerlöse, hier bestätigte die Gesellschaft die angehobene Prognose für das Geschäftsjahr 2022 mit einem Wachstum um 48 bis 54 Prozent auf 141 bis 146 Millionen Euro. Auf der Ertragsseite sorgt das schnelle Wachstum aber noch für rote Zahlen. So dürfte das bereinigte operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) 2022 in der Zielrange von minus 20 bis minus 25 Millionen Euro liegen.

Doch auch hier ist Besserung in Sicht. CFO Steffen Schneider erklärt im Plusvisionen-Hintergrundgespräch, dass ein positives bereinigtes Ebitda im Jahr 2023 ein Ziel des Vorstands ist, welches auch mit Blick auf die Begehrlichkeiten des Kapitalmarkts nun eindeutig im Fokus steht. Das Erreichen dieses Zieles stufen wir als realistisch ein. So können auf der einen Seite die Marketing-Kosten gesenkt werden, da der Kundenstamm inzwischen kräftig gewachsen ist. Anderseits dürften die Synergien aus den jüngsten Akquisitionen immer sichtbarer werden, da viele Integrationsmaßnahmen bereits abgeschlossen sind.

Dies dürfte auch einer der Hauptgründe sein, warum der Aktie die charttechnische Trendwende gelang und das HomeToGo-Papier (A2QM3K) auch die Drei-Euro-Marke inzwischen zurückeroberte. Noch deutlich optimistischer sind allerdings die Analysten: So sehen beispielsweise die Baader-Experten ein Kursziel von 6,50 Euro und die Kollegen von Berenberg gar von 7,00 Euro.

Nach unserer Meinung dürfte dies aber eine etwas längere Zeit dauern, bis solche Kurshöhen tatsächlich wieder erklommen werden. Aber ein Niveau um 5,00 Euro sollte im laufenden Jahr machbar sein, wenn das Management weiterhin seine Hausaufgaben zuverlässig erledigt, der Gesamtmarkt mitspielt und uns neue externen Schocks erspart bleiben. Risikofreudige können also auf die Trendwende aufspringen, jedoch nur via Limitorder, da die Handelsumsätze an manchen Tagen noch recht gering sind.

HomeToGo-Aktie (Tageschart): klassische Bodenbildung

Chart, Aktie, Hometogo

Bildquelle: HomeToGo, Chartquelle: stock3.com
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