Plusvisionen

Zooplus-Aktie // Ganz kurze Corona-Delle

Wenn Anleger in einigen Jahren einen Blick auf den Chart der Zooplus-Aktie (511170) werfen, dann wird nur kurz die Frage aufkommen, woher diese Delle aus dem März 2020 stammte. Denn der Titel hat zwar im Corona-Crash massiv auf die Ohren bekommen, von Kursen um 105 Euro ging es in einem Rutsch auf 65,10 Euro nach unten, doch genauso schnell war das alte Niveau auch wieder erreicht und inzwischen sogar meilenweit übertroffen.

Die Zooplus-Aktie notiert aktuell im Bereich von 130 Euro. Selbst ein Durchlaufen bis zum Rekordhoch aus dem Jahr 2017 bei 200,15 Euro wird von Marktteilnehmern inzwischen für möglich gehalten.

Die Erklärung für diese Entwicklung ist simpel: Als klassischer Online-Shop für Tiernahrung und Produkte rund um Haustiere erfreute sich zooplus.de einer großen Beliebtheit, da im Shutdown zahlreiche Einzelhändler geschlossen waren.

So stiegen die Umsätze im ersten Quartal um 21 Prozent auf 439,9 Millionen Euro. Vor allem die Bestandskunden kauften kräftig ein, wie aus der umsatzbezogenen Wiederkaufrate hervorgeht. Sie stieg auf 94 Prozent. Zum Vergleich: Zum Jahreswechsel lag der Wert bei 91 Prozent. Aber auch zahlreiche Neukunden konnte Zooplus in der Krise gewinnen. Die Zahl stieg um elf Prozent.

Auch auf der Ertragsseite überzeugte das Unternehmen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg von 2,2 Millionen Euro im Vorjahr auf 8,1 Millionen Euro. Diese deutlich verbesserte Profitabilität ist auch den weiter stark gefragten Eigenmarken im Bereich Futter und Streu zurückzuführen, da hier hohe Margen erzielt werden können.

Keine Überraschung ist, dass Firmenchef Cornelius Patt die Jahresziele bekräftigte, wonach der Umsatz auf 1,75 Milliarden Euro steigen soll und das Ebitda mindestens 20 Millionen Euro erreichen soll. Denn ist davon auszugehen, dass insbesondere der April ein superstarker Monat war.

Trotzdem ist die Aktie fundamental extrem teuer, denn unter dem Strich schreibt das wachstumsstarke Unternehmen weiter rote Zahlen. Dies dürfte sich voraussichtlich auch in 2020 nicht ändern. Charttechnisch zeigt der Trend hingegen weiter glasklar nach oben, weshalb vor allem Charttechniker auf den Titel aufspringen können, die Position aber auch glattstellen, wenn der Trend bricht.

Wem das simple Aktienengagement zu langweilig ist und mit noch mehr Spekulation den Aufwärtstrend traden will, der greift zu einem Faktor Zertifikat Long (MC450Z). Das Hebelprodukt bildete die Kursentwicklung des Basiswerts mit dem Faktor drei ab. Eine tägliche Bobachtung des Kursbilds ist für diese Anlage aber unverzichtbar.

Zooplus-Aktie (Wochenchart): rasche Erholung nach dem Crash

Zooplus, chart, aktie

Bildquelle: Saphira / pixelio.de
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