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China Wachstum // DAX lobt die Statistiker Pekings

Gelobt seinen die Statistiker im fernen Peking. Sie haben es (mal wieder) hinbekommen, dass es um die Wirtschaft in China doch nicht so schlecht bestellt ist, wie angenommen. Und was haben wir uns für Sorgen gemacht, große Sorgen, in den zurückliegenden Wochen. Die chinesische Wirtschaft sei abgestürzt. Niedergang. Rezession! In China! Undenkbar für das Land mit den scheinbar ewig zweistelligen Wachstumsraten. Wenn es doch wenigsten die von den chinesischen Oberen angepeilten 7 Prozent Zuwachs wären. Beim Blick auf die Kurse wurden da so manches Mal sicherlich (unbewusst) die Hände gefaltet. China darf nicht nicht wachsen, weil die wirtschaftliche Bedeutung des Riesenreichs inzwischen mindestens ebenso groß ist wie die der Vereinigten Staaten. China treibt die Konjunktur Asien, wenn nicht die der gesamten Welt an.

Von besonderer Wichtigkeit ist das natürlich für eine Exportnation wie Deutschland. Stottert die globale Konjunktur werden auch weniger Waren benötigt. Dieses Szenario hat der DAX schon zu spüren bekommen.

Aber nun sind wir wieder beruhig. Für das vierte Quartal haben die Fachleute aus Peking ein Wachstum für die Volksrepublik von 6,9 Prozent errechnet. Das ist zwar der niedrigste Wert seit 25 Jahren, dendoch ist es eine gute Zahl. Keine 7 Prozent, womit der Tatsache, dass die chinesische Wirtschaft Probleme hat, aus Pekinger Sicht Genüge getan ist, aber eben auch nicht weit entfernt von der Zielgröße 7. Und so ist man beruhig – einstweilen. Der DAX klettert kräftig.

Wie lange die chinesische Erleichterungshausse andauern wird? Sicherlich nicht sehr lang, wenn keine Substanz dahinter steht. Zahlen aus China sind grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen, weil es eher gewollte politische Botschaften als Tatsachen sind. Mit den 6,9 Prozent leugnet selbst Peking Problem nicht, sonst wäre es eine Zahl über sieben geworden. Was jedoch auch bleibt, ist die Hoffnung, dass der Optimismusaufschlag nicht allzu groß ausfiel und es um China womöglich doch nicht so schlecht bestellt ist, wie die Börsen annehmen. Für den DAX wäre das gut (zumal auch Öl herrlich günstig ist).

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