Plusvisionen

Die Gold-Verschwörung – oder ist doch alles ganz banal?

Ja, was ist denn mit Gold los? Es kommt gar nicht mehr in die Puschen. Der Preis für die Feinunze in Dollar schleicht sich nach unten. Dabei sollte es doch ganz anders laufen mit dem gelben Metall. Durch die ganze Gelddruckerei der Notenbanken war Gold eine glorreiche Zukunft von den Auguren vorhergesagt worden. 1.000 Dollar. 2.000 Dollar. 3.000 Dollar … Nach oben gab es quasi keine Fantasie-Preis-Grenzen. Aber die große Gold-Euphorie liegt nun auch schon bald 4 Jahre zurück – und die Gold-Optimisten werden immer schmallippiger und leiser. Wer will es ihnen verdenken.

Der langfristige Aufwärtstrend (der seit 2001) wurde bereits im vergangenen Jahr gebrochen. Seitdem bewegt sich Gold im besten Fall seitwärts. Fällt der Preis unter die Marke von 1.130 Dollar, könnte es rasch bis auf 1.000 Dollar und vielleicht sogar – in einer heftigen Reaktion – bis auf 700 Dollar abwärts gehen. Freilich, so weit ist es noch nicht.

Vor allem die Nachfrage nach physischem Gold hält sich auf einem ordentlichen Niveau. Das Interesse scheint somit (grundsätzlich) da zu sein. Warum aber steigt der Gold-Preis nicht?

Natürlich gedeihen auf diesem Boden allerlei Verschwörungstheorien prächtig. Eine geht so: Die Notenbanken hätten kein Interesse, den Gold-Preis klettern zu sehen und drücken ihn deswegen. Daran mag stimmen, dass die Notenbanken natürlich keine zu große Konkurrenz zum Papiergeld wünschen, aber dass sie deswegen … Dies erscheint doch recht weit hergeholt.

Eine plausiblere Erklärung für den flauen Gold-Preis scheint dagegen zu sein, dass es zurzeit keine Inflation gibt. In Europa ohnehin nicht, aber auch in den USA gibt es wieder deflationäre Tendenzen. Gold liebt Inflation. Gold braucht Inflation. Gold wird sich wahrscheinlich so lange schwertun, so lange die ganze Papiergelddruckerei der Notenbank nicht zu deutlichen Verbraucherpreissteigerungen führt.

Am Dienstag ging es mit dem Gold-Preis nach einer ominösen 1,2 Milliarden-Dollar Order plötzlich nach oben.

Ist das eine Ahnung, dass die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) ihre lockere Geldpolitik beibehalten (oder sogar noch lockern) wird? Der Euro ist ebenfalls merklich angestiegen und notiert über 1,06 Dollar.

Vielleicht sind die Gold-Optimisten schon leise genug geworden und der Markt wird von Pessimisten dominiert, die dann plötzlich ihre Short-Positionen eindecken müssen.

Ein kostengünstige und bequeme Möglichkeit auf Gold zu setzen sind ETFs.

[highlight]Gold-Chart-Strecke zum Durchklicken[/highlight][divider_flat]

 

Bildquelle: Heraeus

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