Plusvisionen

Hawesko-Aktie // Dem Corona-Durst und dem E-Commerce sei Dank

Befürchtungen, dass das 2019er-Weihnachtsgeschäft eher schleppend gelaufen sei, sorgen bei der Hawesko-Aktie seit Anfang Dezember für fallende Kurse. Das Papier näherte sich damals dem Zwischentief bei 32 Euro an, welches entstand, nachdem der Wein- und Sekthändler durchwachsene Halbjahreszahlen im Juli 2019 meldete. Damals belastete zudem der Umzug des Großlagers, der aber längst abgeschlossen ist.

Im Corona-Crash erwischte es den Titel härter, bis auf 20,70 Euro ging es in den Keller. Dann erkannten die Marktteilnehmer relativ schnell, dass Hawesko zu einem Profiteuer von Corona werden könnte. Denn in Zeiten der Ausgangsbeschränkungen wurde das ein oder andere Fläschchen Wein mehr geköpft, das vorher via Internet oder den geöffneten Jacques-Wein-Depots bei einer Hawesko-Tochter bestellt wurde.

Dies wurde schon bei den guten Zahlen für das erste Quartal sichtbar: Das Umsatzplus von 3,4 Prozent auf 123,8 Millionen Euro und der Anstieg von 2,6 Prozent auf 3,9 Millionen Euro beim operativen Ergebnis (Ebit) lagen über den Erwartungen.

Schnell erreichte die Aktie daher das alte Zwischentief bei 32 Euro. Zuletzt sprang der Titel aber weiter an, vor allem weil Vorstandschef Thorsten Hermelink Mitte Juni ankündigte, neben der „normalen“ Dividende von 1,30 Euro zusätzliche 0,45 Euro an die Eigner auszuschütten.

Begründet wurde dies mit der guten Liquiditätslage. Daher vermuteten die Börsianer bereits, dass sich das Geschäft gut entwickelt. Inzwischen ist dies bestätigt. Denn Hermelink meldete am heutigen Donnerstag, dass der E-Commerce weiter boomt und das Retail-Geschäft sehr gut läuft.

Als Folge dürfte das Ebit um mehr als 50 Prozent auf ca. 13,1 Millionen Euro steigen, bei einem Umsatzplus von 8,5 Prozent auf 277,6 Millionen Euro – so vorläufige Halbjahreszahlen. Den Umsatzeinbruch durch Gastronomie- und Hotelschließungen überkompensieren also die übrigen Bereiche klar.

Die Hawesko-Aktie (604270) ist mit einem 2021er-Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17 aber noch immer nicht überbewertet. Attraktiv ist der Titel zudem durch die Dividende, die nach der virtuellen Hauptversammlung (HV) am 20. August fließen wird. Die Zahlung von 1,75 Euro ergibt eine Rendite von 4,7 Prozent.

Und die Anleger müssen zudem weniger als ein Jahr auf die nächste Ausschüttung warten, denn die HV findet dann wohl wieder regulär im April oder Mai statt. Anleger können also weiter auf den intakten Aufwärtstrend aufspringen und wahrscheinlich innerhalb von zehn Monaten zweimal Dividende kassieren.

Hawesko-Aktie (Tageschart): Vor-Corona-Niveau ist übertroffen

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Bildquelle: Rainer Sturm / Pixelio.de
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