Plusvisionen

Daimler-Aktie // Doppelboden oder weiterer Absturz?

Bildquelle: Daimler

Erneut eine Gewinnwarnung in der Automobilbranche. Diesmal kommt diese von Daimler (hatte ja kürzlich schon mal). Im zweiten Quartal wird nun ein Betriebsverlust (Konzern-Ebit) von 1,6 Milliarden Euro erwartet, nach einem Gewinn von 2,6 Milliarden Euro im entsprechenden Vorjahresquartal. Die Gründe sind „verlangsamte Produktionshochläufe, welche die Fahrzeugverfügbarkeit beeinflussen“ und „geringer als erwartetet wachsende Automobilmärkte“.

Das Konzern-Ebit wird nun „deutlich unter dem Vorjahreswert“ erwartet. Bisher war Daimler von einer Größenordnung auf Vorjahresniveau ausgegangen. Der freie Cash-flow im Industriegeschäft wird wohl nicht mehr über dem Vorjahr liegen. Im Geschäftsjahr 2018 betrug der freie Cash-flow 2,9 Milliarden Euro und schon da wurde die Dividende von 3,65 auf 3,25 Euro gekürzt. Was kommt da auf die Anteilseigner erst für das Geschäftsjahr 2019 zu? Vermutlich eine nochmals tiefere Dividende je Aktie.

An der Börse ist all das natürlich nicht unbekannt – und die Kurse der Daimler-Aktie sind seit Anfang 2015 kräftig zurückgekommen. Die spannende Frage nun: Wurde schon ausreichend Risikovorsorge betrieben? Zumindest Goldman Sachs sagt nein und vergibt für die Daimler-Aktie ein sell. Auf der Basis des Gewinn je Aktie des Vorjahres von 6,78 Euro ist Daimler aktuell mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von sieben bewertet. Das ist nicht viel, aber der Gewinn je Aktie wird nicht zu halten sein.

Angenommen Daimler kommt auf einen Gewinn je Aktie von 5,00 Euro, dann würde sich derzeit ein KGV von 9,4 errechnen. Um wieder auf sieben zu kommen, müsste die Aktie auf 35,00 Euro fallen.

Das ist sicherlich ein Wort, aber auch charttechnisch sind solche Bereich denkbar, wenn die Unterstützungslinie bei 44,00 Euro nicht hält (siehe Monatschart unten). Das nächste Kursnetz findet sich im Bereich von 38,00 Euro. Noch besteht aber die Chance auf einen Doppelboden bei 44,00 Euro.

Eine Alternative für all jene, die nicht sehr pessimistisch sind, könnte ein Discount-Zertifikat sein. Beispiel: CJ7G9X. Dieses bietet einen Risikopuffer von 12,7 Prozent (es notiert aktuell bei 40,70 Euro). Ist der Cap bei 42,50 Euro am 20. März 2020 nicht unterschritten, dann ist ein maximale Seitwärtsrendite von 4,7 Prozent möglich. Notiert die Aktie bei Fälligkeit unter dem Cap, wird entsprechend in Aktien getilgt.

Daimler-Aktie (Monatschart): sehr kritisch, aber noch hält die Unterstützung

Daimler, Aktie

Bildquelle: Daimler
Exit mobile version