Plusvisionen

DAX // Ist die Börse zu pessimistisch?

Preisfrage: Ist die Stimmung schlechter als die Lage? Heute war ZEW-Tag. In der Weltkonjunktur zeichne sich eine Abschwächung ab. Angesichts dieser Entwicklung nehme auch die Sorge um erhöhte Kreditausfallrisiken bei Banken zu. Entsprechend seien die Kurse von Aktien und Anleihen hier stark gefallen. Der DAX und auch andere Börsen sind dadurch stark unter Druck geraten. Es ist somit keine sehr große Überraschung, dass der ZEW-Konjunkturerwartungsindex zum zweiten Mal in Folge rückläufig ist. Gefragt werden für diesen Indikator vom ZEW Finanzmarktanalysten, die sich natürlich der allgemeinen Gefühlslage nicht völlig entziehen können. Es könnte sich um einen sich selbst verstärkenden Trend handeln. Denn zweifellos gibt es für die Konjunktur in der Eurozone Zeichen einer Besserung und in den USA könnte im ersten Quartal ein echte Wachstumsüberraschung anstehen. Der GDPNow-Indikator der Atlanta Fed signalisiert ein Plus von ordentlichen 2,7 Prozent.

So düster wie die Börse derzeit das Bild zeichnet, muss es nicht kommen, auch wenn Banken wie die Deutsche Bank in einer schwierigeren Situation stecken könnten als angenommen. Da passt ins Bild, dass die Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank schon nach kurzer Erholung wieder fallen, was kein Zeichen von Stärke ist.

Wie geht es also weiter im DAX? Erholung? Fortsetzung der Baisse? Charttechnisch gibt es noch eine Kurslücke (Gap) zwischen 9.000 und 9.200 Punkten zu schließen, die es zum Wochenauftakt mit dem Sprung nach oben gerissen hat. Zudem besteht die Gefahr, dass sich auf Tagesbasis ein Bearish Engulfing herausbildet, was sehr kurzfristig für wieder rückläufige Kurse spräche. Mittelfristig ist allerdings auch noch ein Gap zwischen 10.485 und 10.740 Punkten offengeblieben, das sicherlich noch geschlossen wird. Ergo: kurzfristig besteht das Risiko, dass es wieder ein paar Pünktchen abwärts geht. Dabei sollte allerdings nicht die Marke von 8.700/8.600 Punkten unterschritten werden, wo der Aufwärtstrend aus dem Jahr 2009 verläuft. Mittelfristig könne eine Erholung den DAX wieder bis zur 200-Tage-Durchschnittslinie bei rund 10.600 Zähler bringen.

 

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Bildquelle: Harald Schottner / pixelio.de
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