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HelloFresh-Aktie // Von Delivery Hero falsch belastet

Bildquelle: HelloFresh

Nachdem der Online-Bestellspezialist Delivery Hero (A2E4K4) den Kapitalmarkt mit der Ankündigung überraschte, dass der Weg in die Gewinnzone noch in weit ist und auch in 2022 operative Verluste geschrieben werden, folgte eine kräftige Kurs-Abstrafung. Binnen Monatsfrist ging es inzwischen rund 45 Prozent nach unten. Davon wurde auch die Aktie von HelloFresh (A16140) belastet. Sie verlor zwar auf Sicht eines Monats „nur“ rund 15 Prozent. Doch der Kochboxen-Spezialisten schreibt Gewinne.

Aus Delivery Hero könnte „Delivery Zero“ werden, so die übelsten Kommentare zu den Nachrichten vom Lieferdienst-Spezialisten. Das Management des DAX-Wertes kündigte nämlich an, dass es in 2022 bei einem Bruttowarenwert von 44 bis 45 Milliarden Euro zu einem operativen Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 1 bis 1,2 Prozent kommen wird. Und schon war der Kursrutsch perfekt, da einige Analysten bereits für das laufende Jahr auf Ebitda-Basis zumindest mit einer „schwarzen Null“ kalkuliert hatten.

Engagements drängen sich aber auch auf dem erniedrigen Niveau nicht auf, da das Geschäftsmodell seine Erfolgsfähigkeit noch immer nicht bewiesen hat. Vielmehr muss kritisiert werden, dass Delivery Hero im 2020 in den DAX hat aufsteigen dürfen. Denn seit der in 2011 hat der Konzern noch nie Geld verdient. Und genau dies sollte und ist auch Basis der aktuellen Regeln der Deutschen Börse für einen DAX-Aufstieg. Demnach muss ein Kandidat zwei Jahre infolge auf Ebitda-Basis schwarze Zahlen schreiben.

Besser gefällt uns HelloFresh, deren Geschäftsmodell seine Erfolgschancen bereits beweisen hat. So ist es dem Unternehmen sogar möglich, eigene Aktien zurückkaufen. 250 Millionen Euro stehen im laufenden Jahr dafür zur Verfügung. Denn für 2022 plant der Konzern ein Umsatzwachstum auf währungsbereinigter Basis zwischen 20 und 26 Prozent, bei einem Ebitda zwischen 500 und 580 Millionen Euro.

Technisch könnte nun tatsächlich an der 50-Euro-Marke eine Trendwende erfolgen. Denn mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 22 auf Basis der Gewinne für 2023 ist der Wert historisch günstig bewertet. Risikofreudige Anleger können daher limitierte Kauforders im 50-Euro-Bereich in den Markt legen.

Die hohe Volatilität macht aber auch ein Discount-Zertifikat (TT5H41) mit Laufzeit bis 17. Juni 2022 interessant. Geht die Aktie dann unter dem Cap bei 55 Euro durchs Ziel, dann erhalten Anleger die Aktie ins Depot gebucht. Der Einstandskurs liegt in diesem Fall bei 46,19 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht. Der Discount zum Direktinvestment beträgt rund 9 Prozent. Geht HelloFresh über dem Cap durchs Ziel, ist dies auch kein Beinbruch. Denn dann tilgt der Emittent in Cash zu 55 Euro. Daraus ergibt sich eine Maximalrendite von 19,1 Prozent oder hochgerechneten 55 Prozent p.a., die locker über den entgangenen Aktienkauf hinwegtröstet.

HelloFresh-Aktie: 50-Euro-Marke als Wendepunkt?

Hellofresh, Aktie, chart

Bildquelle: HelloFresh, Chartquelle: guidants.com

 

 

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