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Camino Minerals-Aktie // Nächster Kupfer-Übernahmekandidat aus Peru

Bildquelle: Camino Minerals

Kupfer ist wieder gefragt und damit rücken auch neue Kupferprojekte in den Fokus der Anleger. Camino Minerals hat sich ein großes Kupferprojekt im Süden Perus gesichert und strebt einen Verkauf an. Dahinter stecken drei Geologen, die schon etliche Projekte versilbert haben.

Basismetalle wie Kupfer oder Zink sind 2017 wieder in den Fokus der Investoren gerückt. Die Preise legten kräftig zu. Das größte Interesse zog Kupfer auf sich, das meistgehandelte Industriemetall der Welt. Der größte Abnehmer ist mit einem Anteil von rund 50 Prozent China. Die Aussichten für den vielseitigen Wärme- und Stromleiter sind blendend. Denn in den Jahren sinkender Preise haben die großen Bergbaukonzerne ihre Investitionen zusammengestrichen und an den Kosten gearbeitet. Da wie Weltwirtschaft wieder ins Rollen kommt und die Nachfrage steigt, gibt es zu wenig Kupfer auf der Welt. 2017 befand sich der Markt in einem Angebotsdefizit, auch 2018 dürfte es einen Lagerabbau geben. Neben der zu niedrigen Produktion waren auch Probleme in Chile und Indonesien für die steigenden Preise verantwortlich. Das Researchhaus M Partners rechnet auch 2018 mit solchen Störungen. Dr. Copper, der als guter, vorlaufender Konjunkturindikator gilt, markierte kurz vor Jahresende ein neues Vierjahreshoch bei mehr als 7.000 Dollar je Tonne.

Da die großen Konzerne kaum eigene Projekte entwickeln, rücken immer mehr Explorationsgesellschaften in den Fokus des Interesses. Ein Schwerpunkt findet sich in Peru, denn hier liegen viele große Lagerstätten, und nur diese sind für die Kupferkonzerne von Interesse. Im Süden des Landes hat sich Camino Minerals ein lukratives Projekt geschnappt. Das kanadische Unternehmen arbeitet an Los Chapitos. Die Liegenschaft liegt etwa acht Stunden Autofahrt südlich von Lima und nur unweit der Bergbaustadt Chala fast direkt am Pazifik. Die Basisdaten sind jedenfalls top: es handelt sich um eine alte Bergbauregion, die die nötige Infrastruktur mit Energie, ausgebildeten Arbeitern und einer guten Verkehrsanbindung bietet. Der Pan American Highway führt fast direkt an Los Chapitos vorbei.

Doch neben der guten Infrastruktur stimmt auch das Personal. Denn hinter Camino stecken alte Bekannte aus der Mining-Industrie. Ken McNaughton, Joe Ovsenek und Ken Konkin. Sie waren das Führungsteam bei Silver Standard, haben einst das Projekt Camino Rojo in Mexiko an Goldcorp verkauft und machten zuletzt bei Pretium auf sich aufmerksam, dass sich von einem kleinen Goldprojekt im Westen Kanadas zu einem milliardenschweren Produzenten entwickelt hat. Zusammen hat das Trio sieben Vorkommen entdeckt und/oder weiterentwickelt.

Die Camino Minerals-Aktie konnte in den vergangenen zwölf Monaten immer wieder durch gute Bohrergebnisse auftrumpfen. Diese trieben den Wert im April bis auf 1,20 Euro. Das war maßlos übertrieben, denn damals lagen nicht genug Bohrdaten für Los Chapitos vor. Rund zehn Monate später kostet die Aktie nur noch knapp 0,20 Euro, operativ hat sich Camino Minerals aber gemacht. Die Bohrergebnisse fielen durchweg gut aus, zudem haben sich die Wirtschaftlichkeitsdaten deutlich verbessert. Und das liegt an der Geologie auf Los Chapitos. Bisher ging man davon aus, dass man dort Kupfer auf herkömmliche Weise abbauen muss. Das ist teuer. Doch nun kamen die ersten metallurgischen Analysen aus den Laboren zurück. Demnach ist der Anteil von „soluble“ („löslichem“) Kupfer im Gestein mehr als doppelt so hoch wie erwartet und bisher kommuniziert. Damit scheint eine Aufbereitung im sogenannten heap leach-Verfahren (Haufenlaugung) möglich zu sein. Und diese ist um bis zu zwei Drittel günstiger. Dementsprechend sinkt das Capex für eine mögliche Mine deutlich.

Das gibt dem Unternehmen Rückenwind für die nächsten Monate, wenn das nächste Bohrprogramm gestartet wird. Wie es strategisch weitergehen kann, zeigt das Beispiel von Mina Justa. Dieses Kupferbergwerk liegt rund 100 Kilometer nordwestlich ebenfalls auf dem peruanischen Eisen-Kupfer-Gürtel (IOCG). Im vergangenen Jahr wurde das Projekt vom südamerikanischen Mining-Konzern Minsur für satte 590 Millionen Dollar übernommen. Mina Justa zeigt ähnliche Kupfergrade und eine ähnliche Struktur wie Los Chapitos. Allerdings liegt der Börsenwert von Camino Minerals lediglich bei rund 20 Millionen Euro. Dementsprechend hat die Aktie Potenzial. Sie ist aber nur etwas für mutige Anleger, die auf eine Übernahme durch einen großen Kupferproduzenten hoffen. Die Voraussetzungen dafür bringt Los Chapitos jedenfalls mit, Investoren aber brauchen einen langen Atem. Denn vor 2019 ist ein solches Szenario unrealistisch.

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Camino Minerals-Aktie (Tageschart in Euro): heftige Schwankungen

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Bildquelle: Camino Minerals
Wichtiger Hinweis: Der Autor hat vom besprochenen Unternehmen für diesen Artikel eine Vergütung erhalten. Hierdurch entsteht ein eindeutiger Interessenkonflikt.
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