Plusvisionen

Aurelius-Aktie // Grundlose Kursschwäche bietet Chancen

Eine durchwachsene Performance legte die Aurelius-Aktie in den vergangenen Wochen aufs Parkett. Der Titel, der mit vollem Namen Aurelius Equity Opportunities (A0JK2A) heißt, verlor vom Zwischenhoch aus dem August bei 29,68 Euro mehr als 15 Prozent – ohne negative Nachrichten. Im Gegenteil: Die Halbjahreszahlen waren gut, das Geschäft mit dem An- und Verkauf von Beteiligungen läuft und genügend Geld für neue Deals ist – auch dank der erfolgreichen Aufstockung einer Anleihe – vorhanden. Wir sehen daher gute Chancen für Anleger.

Im Detail: Beim annualisierten Umsatz aus den fortgeführten Geschäftsbereichen ging es um 37,5 Prozent auf 2,74 Milliarden Euro nach oben und das operative Ergebnis (Ebitda) sprang um 63 Prozent auf 122,4 Millionen Euro. CEO Matthias Täubl zeigte sich bereits im August zuversichtlich, dass sich die gute operative Entwicklung fortsetzen wird – mit Transaktionen auf der Kauf- und der Verkaufsseite.

Dies erwies sich als richtig, denn erst in dieser Woche brachte die Beteiligungsgesellschaft den Kauf des deutschen Fensterbauers Unilux unter Dach und Fach, der 2020 mehr als 40 Millionen Euro umsetzte. Auf der Verkaufsseite erfolgte die Trennung vom verbliebenen Geschäft der Office Depot Europe, von der vorher schon Teile veräußert worden waren.

Zwischenzeitlich gelang es den Münchenern am Kapitalmarkt 45 Millionen Euro bei institutionellen Anlegern problemlos einzusammeln. Hierzu wurde eine bereits ausstehende Anleihe entsprechend aufgestockt, die im Dezember 2024 fällig wird und variabel verzinst ist (3-Monats-Euribor plus 425 Basispunkte).

Doch das dürften noch nicht die letzten guten Nachrichten von Aurelius in diesem Jahr gewesen sein. Denn sowohl die Kauf- als auch die Verkauf-Pipeline ist gut gefüllt. Zahlreiche Beteiligungen befinden sich nun schon mehr als fünf Jahre im Portfolio und sind, so CEO Täubl, reif für den Verkauf.

Und auch auf der Kaufseite besteht kein Mangel an Gelegenheiten. Hierzu liefert auch Corona einen Beitrag, nachdem unter anderem Nachfolgeregelungen oder der Mangel an Besichtigungsmöglichkeiten Prozesse vielfach verlangsamt oder gebremst hatten.

Fundamental überzeugt das Papier: Der Nettoinventarwert (Net Asset Value – NAV) pro Aktie lag per Ende Juni bei 38,46 Euro, dürfte aber inzwischen eher 40 Euro betragen. Ein Abschlag von 20 bis 25 Prozent wird dabei bei Holding-Gesellschaft vom Markt üblicherweise als „normal“ angesehen, da das komplette Portfolio nie kurzfristig in Cash gewandelt werden kann. Der aktuelle Discount von knapp 40 Prozent – bei einem Kurs von rund 24 Euro – ist klar eine negative Übertreibung.

Und auch die Dividenden-Rendite von 4,2 Prozent ist attraktiv, wobei gegenüber der für 2020 bezahlten Ausschüttung von einem Euro noch Luft nach oben für 2021 besteht. Eine Dividende von 1,25 Euro sollte möglich sein, was die Rendite auf 5,2 Prozent erhöhen würde. Gegebenenfalls könnte Aurelius zudem die gute Finanzausstattung nutzen und eigene Aktien am Markt einsammeln. Langfristanleger könnten daher die Kursschwäche zum Einstieg nutzen.

Eine Einstiegschance bietet aber auch ein Discount-Zertifikat (SD4ZC9). Es läuft nur noch bis zum 17. März 2022. Geht die Aktie unter dem Cap bei 26 Euro durchs Ziel, wandert pro Zertifikat eine Aktie ins Depot des Zertifikate-Käufers. Er hat die Aurelius-Aktie dann zu 23,41 Euro einstehen, was dem aktuellen Zertifikate-Preis entspricht. Sofern Aurelius zur Fälligkeit über 26 Euro notiert, ist dies aber auch kein Beinbruch. Denn dann tilgt der Emittent mit 26 Euro in Cash, woraus sich eine sehr komfortable Trostrendite von 11,2 Prozent oder hochgerechneten 25,3 Prozent p.a. ergibt.

Aurelius-Aktie (Tageschart): Wende an der 200-Tage-Durchschnittslinie?

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Bildquelle: Klicker / pixelio.de
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