Plusvisionen

Continental-Aktie // Herzschlag im Ökosystem der Mobilität

Continental ist Automobilzulieferer. Das lässt viel über den Kursverlauf der zurückliegenden zweieinhalb Jahre erahnen. Richtig, es ging abwärts, durch Corona auch nochmal beschleunigter. Inzwischen hat sich der Kurs der Conti-Aktie zwar wieder gefangen,aber das Geschäft bleibt schwierig. Das klang auch auf der heutigen (14. Juli) Hauptversammlung (HV) an. Nebenbei: Es wird eine Dividende von drei Euro je Aktie ausgeschüttet.

Das Unternehmen gibt sich fokussiert: „Continental behält gerade in der Krise ihre Ziele fest im Blick“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Elmar Degenhart auf dem virtuellen Aktionärstreffen. Für profitables und nachhaltiges Wachstum setzt Continental auf drei Technologiefelder: Digitalisierung, assistiertes, automatisiertes und darauf aufbauend autonomes Fahren sowie emissionsfreie Antriebe (E-Mobilität). „Unser Herz schlägt für ein gesundes Ökosystem der Mobilität“, so Degenhart.

Als zentral gilt bei Continental die Software: „Sie ist der Sauerstoff der Industrie, denn mit ihr sind völlig neue Dienstleistungen möglich.“ Die Wertschöpfung mit Software wachse jährlich im zweistelligen Prozentbereich. Mit Hochleistungscomputern, dem digitalen Herzstück von Fahrzeugen, erzielt Continental schon heute Umsätze von mehr als drei Milliarden Euro (gerechnet über die Laufzeit der betroffenen Automodellreihen hinweg).

Allein ein einziger Kunde erhalte bis 2022 über 2,5 Millionen solcher Rechner von Continental. Aber das sei erst der Anfang. Bis 2022 rechnet Conti mit mehr als zehn weiteren Projekten für diese Innovation.

Eine wesentliche Aufgabe von Continental ist die Anpassung an die weltweit geringere Fahrzeugproduktion. Experten erwarten ein Pkw-Produktionsvolumen (plus leichte Nutzfahrzeuge) von maximal 70 Millionen Fahrzeugen im Jahr 2020. Das Rekordniveau von 2017 in Höhe von über 95 Millionen Einheiten wird nach Ansicht von Continental frühestens nach 2025 wieder erreicht. Deshalb will Continental ab 2023 jährliche rund 500 Millionen Euro einsparen.

Die Börse reagiert eher verhalten, Continental ist halt nicht Tesla. Allenfalls langsam steigende Stückzahlen und anhaltender Margendruck sind nicht gut für die Gewinnaussichten. Spannend sind aber die Geschäftsfelder, die Conti erschließen will.

Der mittelfristige Abwärtstrend verläuft derzeit bei rund 120 Euro. Dort befindet sich auch ein Widerstand. Bleibt die Markttechnik positiv könnte der Conti-Kurs in Richtung dieser Barriere laufen.

Continental-Aktie (Wochenchart): kurzfristiger Aufwärtstrend

Continental

Bildquelle: Continental
Exit mobile version