Der Gewinn bricht ein, aber die Aktie steigt. Auch sowas kann der deutsche Aktienmarkt bieten. Betroffen ist der Kabel- und Autozulieferer Leoni. Einmalige Belastungen aus einem Betrugsfall im rumänischen Leoni-Werk und Umbaukosten haben im Jahr 2016 beim Betriebsgewinn (Ebit) zu einer Halbierung auf rund 78 Millionen Euro geführt. Bereinigt man allerdings die Gewinnentwicklung um Sondereffekte, so kam es zu einer operativen Verbesserung.
Nahezu logisch, dass das Management des MDAX-Unternehmens seine Dividende kürzen muss. Sie soll auf 0,50 Euro halbiert werden. Da am Markt allerdings noch schlechtere Zahlen erwartet worden waren und auch eine stärkere Dividenden-Kürzung auf den Analystenschätzungen zu lesen war, konnte die Aktie (540888) deutlich zulegen. Sie kletterte bis zum heutigen Mittag in Stuttgart um 2,3 Prozent auf 39,64 Euro. Dies entspricht dem höchsten Stand seit Herbst 2015.
Mit einem 2017er KGV von 13 und einer Dividenden-Rendite von 1,2 Prozent ist die Aktie auf dem erhöhten Niveau fair bewertet. Das Kurspotenzial sehen wir daher als begrenzt an, weshalb nur sehr langfristig denkende Anleger hier jetzt einsteigen.
Sinnvoller ist eine Anlage, die eine attraktive Seitwärtsrendite abwirft. Hier kommt ein Bonus-Zertifikat mit Cap von der Commerzbank (CD93F2) ins Spiel. Der Bewertungstag des Papiers steht am 13. September 2017 an. Bleibt die Leoni-Aktie bis dahin stets über 28,50 Euro, wird das Zertifikat zum Maximalbetrag von 44,50 Euro getilgt. Auf Basis des aktuellen Kurses an der Börse Stuttgart von 42,23 Euro ergibt dies eine Maximalrendite von 5,4 Prozent (9 Prozent p. a.). Sollte sich die aktuell 28,5 Prozent entfernte Barriere als nicht ausreichend erweisen, tilgt die Commerzbank in Aktien, die dann allerdings mit einem Einstandskurs von 42,23 Euro einbucht werden. Wer unserem Favoriten vom Sommer folgte und das Discount-Zertifikat (HU23N4) der HVB kaufte, der konnte sich vor dem Weihnachtsfest schon freuen. Er kassierte zur Fälligkeit im Dezember 2016 die Maximalrendite von 5,2 Prozent, da der Cap von 22 Euro klar überschritten war.
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