Plusvisionen

Evotec Aktie // Brückenschlag in eine gesündere Zukunft

Es ist ein Chart zum Verlieben. Der Kursverlauf der Evotec-Aktie seit einem Jahr (siehe unten). Es geht aufwärts, hach, die Notierungen schießen quasi nach oben. Im Frühjahr 2016 stand die Evotec-Aktie noch bei rund 3,00 Euro – jetzt sind es mehr als 10,00 Euro. Noch erstaunlicher ist die Entwicklung seit 2009 als Evotec nur noch bei 50 Cent notierte. Damals gab sich das Unternehmen ein neues Geschäftsmodell.

Heute können sich Anleger Evotec als gewinnorientierte Forschungsanstalt vorstellen oder als eine Art Brücke zwischen Wissenschaft und Pharma-Industrie. So ermöglich es Evotec Wissenschaftlern mit guten Ideen an Kapital für die Fortsetzung der Forschung zu kommen, ohne selbst (gleich) ein Unternehmen gründen zu müssen. Perspektivisch besteht dann die Möglichkeit über Royalties (Umsatzbeteiligungen/Lizenzgebühren) an der Vermarktung eines Medikament durch einen Pharma-Konzern zu partizipieren. Doch das ist ein langer, kostenintensiver und oft auch frustrierender Prozess: Durchschnittlich verschlingt die Entwicklung eines Präparats 1,5 Milliarden Euro – und 90 Prozent aller Projekte scheitern.

Genau auf diese Risiko, auf nur ein (oder wenige) Medikament(e) zu setzen, will sich Evotec nicht mehr einlassen. Das Unternehmen sieht sich als Suchmaschine für neue Medikamente gegen eine von rund 3.300 Krankheiten, wie CEO Werner Lanthaler auf auf der European Capital Markets Conference in München herausstellt. Der Fokus liegt dabei auf margenstarke Höchstinnovationen im Bereich Diabetes, Alzheimer oder Onkologie. Zuletzt mit Erfolg: 2016 hat Evotec einen Umsatz von 165 Millionen Euro (plus 29 Prozent) erzielt und daraus einen Jahresüberschuss von 26,8 Millionen Euro (plus 63 Prozent) gemacht. Bei einer aktuellen Marktkapitalisierung von 1.514 Millionen Euro errechnet sich daraus ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 57, was zugegebenermaßen sehr stattlich ist. Aber darauf solle sich ein Anleger bei einer Biotech-Firma wie Evotec nicht versteifen – es geht um die Aussichten und die Pipeline.

Evotec ist da durchaus gut bestückt. Erst kürzlich wurde aus der Allianz mit Sanofi im Bereich Diabetes eine Meilenstein-Zahlung von 3 Millionen Euro ausgelöst. Das zeigt den Hebel des Geschäfts. Dabei ging es um neue Betazellen (Schlüsselrolle bei der Entstehung von Diabetes), die aus menschlichen Stammzellen gewonnen werden. Stammzellen sind für Evotec überhaupt von großer Bedeutung. Mit Stammzellen, die aus Hautzellen gewonnen werden, sogenannte iPSC (induced pluripotent stem cells) lassen sich Wirkstoffe gezielter mit menschlichen Zellen erforschen. Tierversuche werden so überflüssig, da diese ohnehin oft fehlerhafte Resultate liefern.

Evotec ist (langfristig) sicherlich eines der spannendsten Biotech-Unternehmen auf dem deutschen Kurszettel. Kurzfristig erscheint die Aktie (566480) etwas heiß, doch mit (kräftigen) Rückschlägen müssen Biotech-Investoren ohnehin immer rechnen. Interessant könnte da ein Discount-Zertifikat sein. Beispiel: CE91KD der Commerzbank, das an der Börse Stuttgart notiert. Mit ihm steigt ein Investor quasi aktuell zu 8,70 Euro in die Aktie ein. Für diesen Rabatt von 15,3 Prozent sind allerdings seine Rendite-Chance auf 3,3 (4,9 p.a.) Prozent begrenzt, sofern die Aktie am Ausübungstag (14. Dezember 2017) nicht unter dem Cap von 9,00 Euro liegt.

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[highlight]Evotec-Aktie (Wochenchart): steiler Aufwärtstrend[/highlight][divider_flat]

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Bildquelle: Klicker  / pixelio.de
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