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Deutsche Pfandbriefbank-Aktie // Wie viele Immobilien sind von Corona infiziert?

Zuletzt kam wieder Schwung in den Kurs der Aktie der Deutschen Pfandbriefbank (PBB), von gut fünf Euro ging es auf knapp 7,50 Euro nach oben. Wesentlicher Auslöser war die Meldung zu einem möglichen Covid-19-Impfstoff von Biontech und Pfizer.

Durch Corona hat sich der Markt für Gewerbeimmobilien stark verändert. Die Nachfrage von Mietern und Investoren nach Hotel- und Einzelhandelsobjekten trübte sich stark ein. Der gewerbliche Immobilienfinanzierer Deutsche Pfandbriefbank bekam das zu spüren. Einzig Logistikzentren profitierten vom E-Commerce-Boom.

Am Anfang der Pandemie weiteten sich auch die Zinsspreads zeitweise deutlich aus, was eine Belastung war. Letztlich lag das Zinsergebnis mit 354 Millionen Euro sogar leicht über dem Vorjahreswert von 341 Millionen Euro.

Das Risikovorsorgeergebnis betrug in den ersten neun Monaten minus 84 Prozent nach minus zehn Prozent im Vorjahr und ist einem Anstieg des Kreditausfallrisikos geschuldet. Dadurch sank das Ergebnis vor Steuern von 187 auf 106 Millionen Euro. Nach Steuern verringerte sich das Ergebnis je Aktie von im Neunmonatszeitraum von 1,06 auf 0,43 Euro.

Nahezu gleich blieb das Volumen der ausbezahlten gewerblichen Immobilienfinanzierungen mit 26,8 Milliarden Euro zum 30. September im Vergleich zu 27,1 Milliarden Euro zum 31. Dezember 2019. Dazu war ein Eigenkapital von 3,3 Milliarden Euro hinterlegt.

Obwohl die Entwicklung des Ergebnisses vor Steuern im Jahresverlauf 2020 eine klar positive Tendenz aufweise, wie es von der PBB heißt, wagt die Bank keine konkrete Prognose. Allerdings werde der Trend zum Online-Shopping und zum Home Office zeitverzögert zu gravierenden Veränderungen auf den Immobilienmärkten führen. Schon jetzt ist das Neugeschäft um drei Milliarden Euro auf 4,4 Milliarden Euro in den ersten drei Quartalen zurückgegangen. Wertverlusten bei Immobilien sieht die PBB noch recht gelassen entgegen: Die Bank habe nur gute Lagen und nur zu 60 Prozent des Beleihungswerts finanziert. Dennoch sind neue und größere Risikorückstellungen wahrscheinlich.

Wie viel hat die Börse von alledem schon vorweggenommen? Sicherlich einiges. Mit einem Überwinden der 200-Tage-Durchschnittsline bei 7,30 Euro befände sich die nächste Barriere bei 9,30 Euro.

Deutsche Pfandbriefbank-Aktie (Tageschart): Sprung über den Seitwärtstrend?

Deutsche Pfandbriefbank Aktie

Bildquelle: Albrecht Fietz / Pixabay
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