Plusvisionen

Goldene Sparschweine

Nachdem kürzlich die Notenbanker der Welt ihre Sitzungen abgehalten hatten, war klar: Von der begonnenen Politik der Reflationierung* werden sie kein Jota abweichen. Sie wollen die Weltwirtschaft und ihr Finanzsystem durch billiges Geld retten – Spekulationsblasenrisiko hin oder her. Es wird zur Not zusätzliches Geld in den Kreislauf gepumpt und dafür auch die Verschuldung weiter gesteigert. Gut für den Goldpreis. Er steigt.

Gold wird von vielen inzwischen als Versicherung gegen ein Scheitern des großen Notenbank-Experiments angesehen. Besonders Indern und Chinesen wird es anscheinend mulmig. Sie kaufen Gold, was der Markt hergibt. Jüngste Beispiel: Indien erwirbt die Hälfte der zum Verkauf stehenden Goldreserven des Internationalen Währungsfonds (IWF). Immerhin waren das 200 Tonnen oder rund acht Prozent der jährlichen Schürfmenge.

Auch die Chinesische Regierung hält mittlerweile ihre zahlreichen Bürger dazu an, in den staatlichen Goldshops fleißig einzukaufen. Um den Bedarf zu denken, könnte China deshalb, so die Spekulationen, die andere Hälfte des IWF-Goldschatzes abnehmen.

Was lernen wir: asiatische Sparschweine sind golden.

*Nebenwirkungen:
Die Politik des billigen Geldes und der niedrigen Zinsen kann zu Inflation führen. Doch dieser Kolatoralschaden ist durchaus erwünscht.

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