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Linde // Mit den Fusionsträumen platzen auch die Aktien-Hoffnungen

Bildquelle: Linde

Gerade einmal vier Wochen ist es her, da hat Linde Fusions- beziehungsweise Übernahmegespräche mit dem US-Konzern Praxair gemeldet. Damals sprang die Aktie kräftig nach oben, denn am Markt war schnell klar, dass diese beiden Unternehmen sehr gut zusammen passen. Schnell wurden neue Studien herumgereicht, die von milliardenschweren Synergieeffekten sprachen. Doch der Traum ist schon geplatzt: Am heutigen Montagmorgen musste der Gase-Hersteller nun mitteilen, dass die Übernahmegespräche erfolglos beendet wurden. Die Vorstandschefs konnten sich wohl unter anderem nicht über den Sitz der zukünftigen Gesellschaft einigen.

[box border=“full“]Nachtrag vom 14. September 2016: Stühlerücken in Linde-Vorstand. Sowohl der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Büchele als auch Finanzvorstand Georg Denoke müssen gehen. Denoke scheidet sofort aus, ohne die üblichen Worte des Dankes und des Bedauerns … Es gab wohl gewaltige persönliche und/oder strategische Differenzen. Denoke soll wohl gegen den Kauf von Praxair gewesen sein.[/box]

Und schon rauschte die Aktie in der Spitze rund zehn Prozent in den Keller. Das Phänomen: Auch am Nachmittag, als sich die erste Enttäuschung etwas legte und sich der Handel etwas beruhigte, liegt das Papier mit einem Minus von 7,5 Prozent auf 137,75 Euro unterhalb des Kursniveaus vor Bekanntgabe der Fusionsgespräche. Doch nicht nur deshalb halten wir den Kurseinbruch für überzogen. Denn Linde ist auch als eigenständiges Unternehmen sehr gut positioniert. Fundamental wird die Aktie (648300) aktuell in etwa mit einem 2017er KGV von 21 bewertet. Hinzu kommt eine ordentliche Dividenden-Rendite von 2,4 Prozent. Somit bleibt ein gewisses Kurspotenzial vorhanden.

Dem steht gegenüber, dass die Charttechnik nun stark angeschlagen ist. Wir gehen aber davon aus, dass sich die Unterstützung zwischen 130 und 135 Euro als robust erweisen sollte. Clevere Anleger legen sich also auf die Lauer und versuchen mit limitierten Orders auf diesem Niveau Stücke abzugreifen.

Ein anderer – günstigerer – Weg an Linde-Aktien zu kommen, ist der Einstieg via DiscountZertifikat. Dabei sorgt der massive Einbruch der Aktie für eine gestiegene Volatilität in der Aktie, was wiederum die Konditionen für Discount-Zertifikat-Käufer deutlich verbessert. Ein Beispiel ist ein Rabatt-Papier der Commerzbank (CR3C9L) mit Cap bei 135 Euro und Bewertungstag am 16. März 2017. Notiert die Linde-Aktie am Bewertungstag über dem Cap, dann darf sich der Anleger über eine Rückzahlung des aktuell bei 127,28 Euro gehandelten Papiers zu 135 Euro freuen, was einem Gewinn von 6,1 Prozent oder 11,6 Prozent p. a. entspricht. Rutscht Linde hingegen dann unter die 135er-Linie, wird dem Anleger die Aktie ins Depot gebucht. Diese hat der Investor dann mit einem Rabatt von 8,4 Prozent zu 127,28 Euro gekauft und liegt nur bei noch tieferen Notierungen im Minus.

[highlight]Linde-Aktie: Zurück im Abwärtstrend[/highlight][divider_flat]

Linde, Aktie, Chart

 

Bildquelle: Linde

 

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