Plusvisionen

Paul Hartmann-Aktie // Produktneuheiten treiben an

Bildquelle: Paul Hartmann

Zum Ende der Börsenwoche, die bei Plusvisionen zur Woche der Gesundheitswerte wurde, werfen wir einen Blick auf Paul Hartmann. Der als Spezialist für Verbandsstoffe bekannte Konzern hat aber durchaus mehr zu bieten als Watte, Verbandsbinden und Pflaster. Und auch die Performance der vergangenen Monate kann sich im für kleine Werte extrem schwierigen Umfeld sehen lassen. Denn die Paul Hartmann-Aktie (747404) legte binnen dreier Monate immerhin um rund fünf Prozent zu.

Maßgeblich für die jüngsten Kursgewinne ist vor allem die Tatsache, dass der Konzern bereits Anfang Dezember seine Prognose für das Jahr 2024 erhöhte. So erwartet CEO Britta Fünfstück für die Gruppe nun ein moderates organisches Umsatzwachstum und ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) in einer Bandbreite von 200 bis 240 Millionen Euro. Vorher war lediglich ein Ebitda zwischen 180 bis 210 Millionen Euro erwartet worden.

Maßgeblich zum Erfolg trägt dabei offensichtlich ein von Fünfstück angestoßenes Transformationsprogramm bei, welches die Wettbewerbskraft des Unternehmens durch Produktneuerungen und strenger Kostendisziplin stärken soll. Nach Unternehmensangaben könnte dieses Programm rund 50 Millionen Euro zum Gesamt-Ebitda beitragen, was zudem in den Folgejahren positive Auswirkungen erwarten lässt.

Tatsächlich kommen wohl neue Produkte, die erst im vergangenen Kalenderjahr frisch an den Markt kamen, gut an. Dazu gehören Dinge, die die Lebensqualität von Erkrankten erhöhen. Beispiele sind spezielle Einlagen für unterschiedliche Schweregrade bei Inkontinenz oder Weiterentwicklungen von Präparaten zur schnelleren Wundheilung. Dies zeigt, dass Hartmann inzwischen tatsächlich viel mehr als schlichte Wundverbände anbietet und über ein Produktportfolio verfügt, welches auch in den kommenden Jahren dem Bedarf der Kunden gerecht wird.

Probleme bestehen allerdings. So sind die Lieferketten noch immer nicht auf dem Niveau vor dem Einmarsch der Russen der Ukraine. Und auch steigende Rohstoffpreise sowie höhere Ausgaben für Energie, Personal und Logistik sind Herausforderungen für den Konzern, der allerdings auch unter der Knappheit der Gelder im maroden deutschen Gesundheitswesen leidet.

Mit einem Streubesitz von rund 30 Prozent ist das Hartmann-Papier (747404) allerdings wenig liquide. Daran dürfte sich wohl in naher Zukunft kaum etwas ändern, denn die Investorenfamilie Schleicher (Schwenk Zement), die im März 2006 die Mehrheit übernahm, gilt als sehr langfristiger Investor.

Allerdings freut sich wohl auch der Investor an der Dividende, die zuletzt bei 8,00 Euro pro Aktie lag. Daraus errechnet sich bei einem aktuellen Kurs von 200 Euro immerhin eine Dividenden-Rendite von vier Prozent. Hinzu kommt die Tatsache, dass der Konzern wohl auch in den kommenden Quartalen vom Transformationsprogramm profitiert und gute Quartalsergebnisse liefern wird. Zudem könnte es ja tatsächlich im laufenden Jahr geschehen, dass die Baisse bei Nebenwerten endlich ein Ende findet. Langfristanleger können daher durchaus Stücke bei Kursen um 200 Euro mit streng limitierten Orders geduldig einsammeln.

Paul Hartmann-Aktie (Tageschart): neue Hoffnungen

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Bildquelle: Paul Hartmann; Chartquelle: stock3.com
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