Plusvisionen

Eon / RWE // Die finale Phase der Baisse

Irgendwie lassen mich die drastischen Kursverluste bei Eon und RWE – Sorry Aktionäre! – wieder an die gute alte (soziale) Marktwirtschaft glauben. So richtig sind wir erstmalig bei der Banken-Krise vom Glauben abgefallen. Für Fehlspekulationen musste plötzlich die Allgemeinheit aufkommen. Gut, damals ging es um die Rettung des Finanz-Systems, das sicherlich gecrasht hätte und mit ihm die gesamte Wirtschaft, wäre der der Staat nicht eingeschritten und hätte tüchtig Verluste sozialisiert.

Die Energie-Versorger haben ähnliches auch versucht. Zwar haben sie mit ihren Kernkraftwerken jahrelang prächtig verdient und die Aktienkurse sind schön gestiegen, aber dem sündteuren Rückbau dieser wollte man dann doch lieber nichts mehr zu tun haben. Sache der Allgemeinheit, die habe ja auch den Strom gekauft. Glücklicherweise hat da die Politik nicht mitgemacht. So wie es aussieht, müssen die Kraftwerksbetreiber selber verschrotten. Die Eigentümer haften für ihr Geschäft, so geht Marktwirtschaft.

Die Haftung könnte kostspieliger werden als angenommen, wenn man sich die Kurs-Entwicklung von Eon und RWE in den vergangenen Tagen ansieht. Die Börse verarbeitet in den Notierungen gerade drastisch höherere Atomrückstellungen.

Für die Aktien der Versorger Eon und RWE scheint es nur noch eine Kurs-Richtung zu geben: nach unten. Diese Stimmungslage ist zwar schlecht für all jene, die bereits Versorger-Aktien halten (noch), aber gut für diese, die Eon oder RWE grundsätzlich als ein interessantes Investment einschätzen. In dieser Verzweiflungsphase dürften wohl auch noch die letzten Getreuen ihre Stücke entnervt auf den Markt werfen. Die Baisse ist in ihre finale Phase getreten, was aber nicht heißt, dass nicht auch jetzt noch herbe Kurs-Verluste folgen könnten, aber der Abwärtstrend dürfte bald beendet sein.

Ein Aufwärtstrend wird sich nicht gleich daran anschließen. Nach so einer Baisse braucht es Zeit für eine Bodenbildung. Allerdings kann es technische Erholungsschübe im zweistelligen Prozentbereich geben.

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