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Munich Re Aktie // Gewinnwarnung im Solititätshort, schwere Zeiten für Versicherer

Bildquelle: © 2014 Munich Re, Foto: Marcus Buck, München

Das sind Sätze, die man als Börsianer nicht lesen möchte, schon gar nicht als Aktionär der Münchener Rückversicherung (Munich Re). Das spricht Finanzvorstand Jörg Schneider davon, dass das Ergebnis des ersten Quartals unter den Erwartungen liege. Die ersten drei Monate wären zwar von einer zufallsbedingt unterdurchschnittlichen Belastung durch Großschäden geprägt gewesen, allerdings hätte man hohe Belastungen beim Kapitalanlageergebnis zu verkraften gehabt. Und jetzt die Botschaft, die Tränen in die Augen der Munich-Re-Getreuen treibt: Die Gewinneinbußen im ersten Quartal dämpfen den Optimismus für das Jahresergebnis. Eine Gewinnwarnung bei der Munich Re, dem Hort der Solidität!

Aber die Munich Re hat auch mit an den Kapitalmärkten zu kämpfen. Das Quartalsergebnis war geprägt von einem niedrigeren Ergebnis aus Kapitalanlagen, heißt es. Dabei hatten die Asset-Manager des Munich-Re-Erstversicherers Ergo sogar den richtigen Riecher, was die Zinsentwicklung angeht. Dort setzte man wohl mit Derivaten auf weiter sinkende Zinsen – und verdiente damit gut. Die Derivate zur Zinsabsicherung wiesen wegen des gesunkenen Zinsniveaus hohe Erträge auf, ist zu lesen. Im Aktienportfolio haperte es jedoch. Dort fielen Verluste an.

Das Kapitalanlageergebnis der Gruppe (ohne Kapitalanlagen mit Versicherungsbezug) sank auf 1.572 (1.820) Millionen Euro. Das Kapitalanlageergebnis entspricht insgesamt einer Rendite von 2,7 Prozent, bezogen auf den durchschnittlichen Marktwert des Portfolios. Die Aktienquote fiel zum 31. März 2016 auf 3,9 Prozent (31. Dezember 2015: 4,8 Prozent), einschließlich aktienbezogener Derivate. Immerhin 2,7 Prozent in einem Nullzinsumfeld. Ob man aber in Zukunft mit einer derart niedrigen Aktienquote glücklich wird, in einer Welt ohne Zinsen … Doch vielleicht hat das auch regulatorische Gründe.

Fazit: Die goldenen Jahre der Versicherer sind vorbei, besonders die der Erstversicherer. Ergo ist eine Dauerbaustelle der Munich Re, auch wenn das kriselnde Lebensversicherungsgeschäft [keine funktionierendes Geschäftsmodell mehr] schon in Abwicklung ist. Das Versicherungsgeschäft steht wie das Bankengeschäft vor gewaltigen Umwälzungen in den kommenden Jahren. Das bleibt eine Belastung für die Munich Re.

Ein Lichtblick ist die Dividende von 8,25 Euro, die stabil gehalten werden soll, schließlich hat die Munich Re noch nie die Dividende gekürzt. Sie entspricht einer Dividenden-Rendite von 5,2 Prozent. Zudem will der Konzern eigene Aktien zurückkaufen [vielleicht um die Rendite der Kapitalanlagen aufzupeppen?].

Wer nicht ein Jahr warten will, könnte zu einem Bonus-Zertifikat der HVB greifen (HU3DLH). Es bietet bis zum Laufzeitende am 14. September 2016 die Chance auf eine Seitwärtsrendite von 5,95 Prozent (16,21 Prozent p.a.). Dafür darf allerdings die Barriere bei 140 Euro nie berührt oder unterschritten werden.

[highlight]Munich-Re-Aktie: Seitwärtsbewegung[/highlight][divider_flat]

Munich Re, Aktie, Münchener Rück

 

Bildquelle: © 2014 Munich Re, Foto: Marcus Buck, München

 

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