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Comdirect Aktie // Wachsen für das Trading durch Onvista-Kauf

Quelle: Comdirect

Kaufen! Broker, kaufen! Es geht um Kundenzahlen, Größe und Skaleneffekte. Die DAB Bank verschmilzt mit der Consors Bank und nun übernimmt die Comdirect Bank die Onvista AG zu der die Onvista Bank und Onvista Media mit dem Finanzportal Onvista.de gehören. Onvista bringt ein Kundenvermögen von 2,1 Milliarden Euro und rund 90 Tausend tradingaffine [so wird gesagt] Kunden ein. Die Comdirekt selbst verfügt, Stand November 2016, über 3,1 Millionen Kunden und betreut ein Vermögen von 44,3 Milliarden Euro.

[quote]“Der Kauf der Onvista AG ist eine Wachstumsakquisition“, sagt Arno Walter, Vorstandsvorsitzender der Comdirect[/quote]

In der Branche, in der jeder Trade zählt, kommt es natürlich auf jeden Kunden an, der handelt, denn von diesem Handel leben die Direktbanken. Mit dem Onvista-Kauf will die Comdirect ihre Position als Marktführer im Brokerage stärken, heißt es deshalb folgerichtig in der Begründung für den Kauf. In Zeiten von Nullzinsen und immer neuen Fintechs ist der Wettbewerb hart und die Margen werden sicherlich nicht größer, auf absehbare Zeit zumindest.

Mit Onvista kauft die Comdirect auch Finanzinformationen ein. Sie sind der Teaser fürs Trading, wenn es sich nicht um hartgesottene Selbstentscheider oder Algo-Trader handelt. Die Comdirect erweitert ihre Kompetenz, bei der Datenaufbereitung, wobei der jetzige Informer der Comdirect auch schon ein starkes Tool ist. Hier gibt es sicherlich viele Synergien zu heben. Die Frage wird sein, ob Onvista künftig noch als unabhängiges Finanzportal wahrgenommen wird, auch wenn es jetzt schon der SocGen gehörte. Aber im Postfaktischen kommt es ja immer stärker auf die gefühlte Wahrheit an. Man wird sehen.

Im vergangenen Jahr hat die Comdirect eine sehr ordentlich Dividende von 40 Cent gezahlt, was einer aktuellen Dividenden-Rendite von 4,1 Prozent entspricht. Der Konzernüberschuss lag bei 65 Millionen Euro bei einem Börsenwert von 1.352 Millionen Euro. Das entspricht einem stattlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 21. Anders ausgedrückt heißt das, dass die Anleger davon ausgeht, dass der Konzernüberschuss in den kommenden 21 Jahren im Durchschnitt mindestens auf der aktuellen Höhe gehalten werden kann. Letztlich wird das stark von der Börsen- und Zinsentwicklung abhängen.

Unangenehme könnte für die Comdirect und auch Onvista sein, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) plant, den Handel mit CFDs (finanzielle Differenzgeschäfte, Contracts for Difference) einzuschränken. Beide Häuser sind in diesem Segment tätig.

Charttechnisch versucht die Comdirect-Aktie gerade den seit November 2015 bestehenden mittelfristigen Abwärtstrend zu überschreiten. Letztlich bewegt sich die Aktie in diesem Jahr seitwärts.

Interessant könnte bei der Comdirect auch ein gekapptes Bonus-Zertifikat der BNP (PB6KZ6) sein. Es bietet die Chance auf einen Bonusertrag im Seitwärtstrend von 11,6 Prozent (21,7 Prozent p.a.), sofern die Barriere bei 8,00 Euro bis zum 16. Juni 2017 nicht verletzt wird. Das Zertifikat weist ein Abgeld von 6,2 Prozent auf. Auf die Dividende muss der Zertifikate-Anleger allerdings verzichten.

[highlight]Comdirect-Aktie: Seitwärtsbewegung [/highlight][divider_flat]

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Bildquelle: Comdirect
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