Plusvisionen

Deutz-Aktie // Mit Batterien am Boden?

Bildquelle: Deutz

Wer in diesen Tagen Verbrennungsmotoren herstellt muss sich Gedanken über die Zukunft machen. Bei Deutz, einem bedeutenden Produzenten für Schiffsdiesel, Dieselgeneratoren oder Dieselmotoren für Bau- und Landmaschinen, ist das nicht anders, auch wenn diese Art Antrieben noch lange gebraucht werden.

Deutz hat nun den Batteriespezialisten Futavis (Entwicklungs-Dienstleisters von Batteriemanagement-Hardware und -Software) erworben und stellt damit die Weichen auch in Richtung E-Mobilität. Anders geht es heute nicht mehr.

Batterietechnologie ist ein wichtiges Kernelement unserer E-Deutz Strategie, das wir mit der Übernahme von Futavis weiter ausbauen … und gehen damit einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung einer CO2-freien Off-Highway-Mobilität“, so Frank Hiller, CEO bei Deutz.

Der Aktie, die sich seit Frühjahr und insbesondere seit Sommer auf einer steilen Talfahrt befindet tut diese Perspektive offenbar gut, sie kann deutlicher zulegen. Überhaupt scheint die Aktie, optimistisch gesehen, eine Bodenbildung zu vollziehen. Das September-Tief bei rund 4,50 Euro, in Folge einer Gewinnwarnung (Involvenz eines Zulieferers), wurde bislang nicht unterschritten. Die Deutz-Aktie hält sich wacker bei der Fünf-Euro-Marke.

Klar, nach dem Sturz von mehr als neun Euro ist das Papier nun stark überverkauft, aber was heißt das schon in einer Baisse beziehungsweise einem Strukturwandel. Abzulesen ist das etwa auch am großen Abstand zur 200-Tage-Durchschnittslinie, die aktuell bei 6,65 Euro verläuft.

Auffällig sind im Tageschart (siehe unten) der Hammer vom 23. September und eine Kurslücke (Gap) vom 9. Juli, die sicherlich irgendwann einmal geschlossen werden möchte (wird dauern). Soll es wieder nach oben gehen, muss der Hammer (4,50 Euro) halten. Tiefere Kurse wären eine (neue) Bestätigung der Baisse.

Fundamental befindet sich Deutz im Epizentrum der weltweiten ambitionierten Konjunkturentwicklung und den Umwälzungen in der Verbrennungsmotoren-Branche. Ausdruck dafür ist auch ein Börsenwert (gut 600 Millionen Euro) unter dem Eigenkapital (643 Millionen Euro). Im laufenden Jahr will Deutz den Umsatz auf 1,8 Milliarden Euro steigern. Allerdings soll die Betriebsgewinn-Marge (Ebit) nicht mehr mindestens fünf Prozent betragen, sondern nur noch vier bis fünf Prozent.

Mittelfristig hofft Deutz für 2022 auf einen Umsatzsteigerung auf mehr als zwei Milliarden Euro und eine Ebit-Rendite (vor Sondereffekten) von sieben bis acht Prozent, was wieder höhere Aktienbewertungen zuließe. Derzeit errechnet sich ein prognostiziertes Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), bei einem angenommenen Gewinn je Aktie von 0,60 Euro (0,37 Euro zum Halbjahr), von nur 8,3. Dazu passt ein üppige Dividenden-Rendite von drei Prozent, bei geschätzten 0,15 Euro Dividende.

Deutz bleibt zweifellos in einer schwierigen Lage. Die Börse hat deshalb Preisabschläge vorgenommen. Sie könnte damit aber ein wenig übertrieben haben. Mutige Investoren könnten eine Position aus spekulativen Erwägungen heraus wagen.

Deutz-Aktie (Tageschart): Hammer hilf

Deutz Aktie

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