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BayWa-Aktie // Herbe Kurs-Korrektur als Chance nutzen

Bildquelle: Baywa

Der Handels- und Dienstleistungskonzern BayWa war in den vergangenen Jahren eine Erfolgsgeschichte, die auch Corona nicht aus der Bahn werfen konnte. Nun scheint es aber erste größere Bremspuren zu geben, weshalb die BayWa-Aktie (519406) den Rückzug angetreten hat und dabei auf das Niveau aus dem Jahr 2020 zurückgefallen ist.

Die Zahlen für das erste Halbjahr sehen ordentlich aus. Der Umsatz lag mit 12,6 Milliarden Euro nahezu auf dem Niveau des Vorjahres von 12,9 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) brach allerdings um 43 Prozent auf 186,9 Millionen Euro ein. Allerdings bezeichnete der Vorstand 2022 immer wieder als positives Ausnahmejahr, womit sich der Rückgang etwas relativiert.

Der seit April an die Unternehmensspitze gerückte Vorstandschef Marcus Pöllinger, der den langjährigen Firmenchef und jetzigen Aufsichtsrat Klaus Josef Lutz ablöste, bestätigte zudem die Jahresziele. Demnach wird Baywa ein Ebit zwischen 320 und 370 Millionen Euro erreichen.

Belastend wirkte sich vor allem die niedrigeren Preise für Rohstoffe, Betriebsmittel und für das Baumaterial aus. Zudem bremste die hohe Inflation die Kaufkraft und damit auch die Konsumfreude der Bürger, was vor allem im Segment Bau deutlich sichtbar wird. Dieses Segment dürfte auch im zweiten Halbjahr das Sorgenkind bleiben. Daher dürfte das schnell aufgestellte Sparprogramm vor allem hier zum Einsatz kommen – unter anderem sollen die Ausgaben für den Fuhrpark und Dienstreisen auf den Prüfstand. Zudem gibt es einen Einstellungsstopp bei freiwerdenden Stellen.

Die heftige Kursschwäche der BayWa-Aktie (519406), die nach den Daten am gestrigen Dienstag weitere sechs Prozent verlor, stufen wir als Übertreibung an. Denn vom Hoch aus dem November 2022 hat der Titel inzwischen rund ein Drittel an Wert verloren. Zudem gefällt uns das breit diversifizierte Geschäftsmodell, welches es möglich macht, dass einzelne Schwachpunkte ausgeglichen werden können. Langfristanleger können daher die aktuelle Schwäche für limitierte Käufe im Bereich um 32 Euro nutzen.

Derivate auf diesen Basiswert empfehlen wir nicht. Zwar wäre ein Einstieg via Discounter mehr als reizvoll, da die Volatilität der Aktie Top-Konditionen verspricht. Allerdings bietet derzeit nur die DZ Bank Rabattpapiere auf diesen Basiswert an. Doch deren Tilgung erfolgt nach wie vor stets via Cash-Zahlung, weshalb kein physischer Bezug und damit kein vergünstigter Aktienkauf möglich ist.

BayWa-Aktie (Tageschart): Böser Absturz

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Bildquelle: BayWa; Chartquelle: stock3.com
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