Plusvisionen

Douglas-Aktie // Verpatzte Rückkehr ans Parkett

Bildquelle: DOUGLAS

Das war nix: Mitte März kam Douglas an die Börse zurück. In einer Spanne zwischen 26,00 und 30,00 Euro wurden die Aktien angeboten. Die Nachfrage war aber verhalten. Die Folge: Die Papiere wurden nur am unteren Ende der Preisspanne platziert. Und es kam noch schlimmer: Nachdem der erste Kurs mit 25,50 Euro noch knapp unter dem Verkaufspreis lag, ging es in den Folgetagen weiter bergab, sodass der Titel aktuell gerade noch für 20,00 Euro den Besitzer wechselt.

Aber der Reihe nach: 2013 zog sich Douglas von der Börse zurück. Damals bestand der Konzern aus dem verbliebenen Parfümeriegeschäft plus dem Buch-Handel Thalia, der ebenso verkauft wurde, wie der inzwischen zum zweiten Mal insolvente Schoko-Händler Hussel (nach der Übernahme durch Arko, der vorher schon den Mitbewerber Eilles erwarb), dem abgegebenen Juwelier Christ und der veräußerten Modekette Appelrath-Küpper.

Nun platzierten der Finanzinvestor CVC und die Familie Kreke, die den Konzern in den 1970er-Jahren auf- und ausgebaut hatte, Anteile aus einer Kapitalerhöhung, blieben somit Hauptaktionäre. So hält CVC über seine Fonds mehr als die Hälfte des Aktienkapitals. Genau hier entsteht das erste Problem am Kapitalmarkt. Denn bei steigenden Kursen dürfte der Investor schnell Stücke abwerfen und damit dem Kurs Schaden zufügen.

Hinzu kommt das ökonomische Umfeld mit einer nachlassenden Konsumstimmung. Die gerade bei dem relativ hochwertigen Warensortiment schnell noch spürbarer werden wird, wenn sich die Konjunkturentwicklung nochmals verschlechtert. Dem steht entgegen, dass Douglas mit dem frischen Kapital sein aktuell aus 1.850 Filialen in 22 Ländern bestehendes Ladennetz modernisieren und weiter ausbauen will. So sollen bis Ende des Geschäftsjahres 2025/2026 (per 30. September) mehr als 200 neue Standorte eröffnet werden.

Zudem kritisierten Marktkenner die relativ hohe Bewertung, die beim IPO angesetzt worden war. Sie wäre am oberen Ende der Preisspane bei mehr als 3,1 Milliarden Euro gelegen, ist aber jetzt auf rund als zwei Milliarden Euro abgeschmolzen. Mit Blick auf den Umsatz des Geschäftsjahres 2022/23, welcher bei 4,1 Milliarden Euro lag und das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) von 725,9 Millionen Euro, erscheint die aktuelle Bewertung akzeptabel. Langfristanleger, die keine Angst vor einem neuen Konjunktureinbruch haben, können daher schwache Tage zum Einstieg bei der Douglas-Aktie (BEAU7Y) nutzen.

Prinzipiell aussichtsreich erscheint aber auch ein Discount-Zertifikat (DJ9K8T) mit Cap bei 20 Euro und Laufzeit bis Dezember 2024. Geht die Aktie über dem Cap bei 20 Euro über die Ziellinie, ist aktuell eine Maximalrendite von 15,6 Prozent (21,8 Prozent p.a.) möglich. Rutscht der Basiswert am Laufzeitende aber unter die 20er-Marke, tilgt der Emittent leider nicht via Aktienlieferung, sondern auch in Cash – dann aber entsprechend dem aktuellen Aktienkurs. Verluste entstehen dabei, wenn die Douglas-Aktie unter17,30 Euro am Stichtag rutscht. Emittenten, die in Aktien liefern, wenn der Cap nicht erreicht wird, dürfen hier gerne zeitnah en tsprechende Produkte nachlegen.

Douglas-Aktie (Tagechart): schwacher Start

Bildquelle: Douglas; Chartquelle: stock3.com
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