Plusvisionen

DAX / Dow Jones // … dann käme Panik

Zuerst ist Euphorie. Alles ist in Ordnung. Zinsen. Liquidität. Wirtschaft. Es geht aufwärts mit den Kursen. Dann kommen die Zweifel. Plötzlich ist die Liquiditätsversorgung nicht mehr so üppig, etwa weil die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) oder die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen anhebt beziehungsweise die Märkte nicht mehr im Übermaß mit Geld flutet. Später wächst die Angst. Der Öl-Preis fällt. Ist der Grund dafür womöglich eine strauchelnde Weltwirtschaft? In China brechen die Aktien-Kurse erneut ein und die Pekinger Regierung kann nur mit allerlei Ticks (Handelsstopps) Schlimmeres verhindern. Dennoch, das Vertrauen in die chinesischen Heilungskünste ist dahin. Keiner glaubt mehr an eine Fortsetzung des Wahnsinnswachstum des Riesenreichs in den kommenden Jahren. Die globale Wirtschaft wird sich darauf einstellen müssen.

Die Finanzwelt spricht von China als Epizentrum des aktuellen Börsen-Bebens. Da ist sicher etwa dran, aber vielleicht finden auch weit im Westen, in den USA, bereits tektonische Verschiebungen statt. Rutschen womöglich die Vereinigten Staaten in eine Rezession – und das ist der eigentlich Grund für die Verunsicherung an den Aktien-Märkten?

Dabei hat die Fed doch gerade erst Mitte Dezember die Leitzinsen angehoben, um aller Welt zu signalisieren, dass die Krise vorbei sei. Botschaft: alles ist in Ordnung, Normalität. Gestützt wird diese These vom US-Arbeitsmarkt, wo auch im Dezember deutlich mehr Stellen (292.000) geschaffen als erwartet (200.000) wurden. Aber Arbeitslosigkeit ist immer ein nachlaufender Indikator einer Volkswirtschaft.

Längst scheint der Zinsanstieg in den USA beendet. Die Aktien-Kurse fallen kräftig. Der Wachstumsindikator GDPnow der Fed Atlanta erwartet am 6. Januar für das 4. Quartal ein US-Wachstum von nur 1 Prozent. Am 4. Januar waren es sogar nur 0,7 Prozent. Der Konsens liegt dagegen bei 2 Prozent (siehe Grafik unten).

Die Fed könnte die Leitzinsen deutlich zu spät erhöht haben, quasi in ein (verdeckte) Wirtschaftsabschwächung hinein. Vielleicht ist sie schon bald wieder gezwungen ihre Entscheidung zurückzunehmen.

Zurzeit sind die Märkt doch schon arg überverkauft, wer wollte, ist raus. Aktien sind reif für eine Gegenreaktion. Für den Jahresverlauf verheißt der miese Jahresauftakt nichts sonderlich Gutes. So wie die ersten Börsentage verlaufen, so ist die Grundtendenz des gesamten Jahres. Bleibt kurzfristig eine Gegenreaktion aus, sieht es einstweilen sogar noch schlechter aus. Dann käme die Panik.

[highlight]GDPnow // USA schon fast an der Schwelle zur Rezession[/highlight][divider_flat]

 

Bildquelle: eigen
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