Plusvisionen

ProSiebenSat1-Aktie // Rabatt nach Short-Angriff und DAX-Rausschmiss

Bildquelle: ProSiebenSat1

Es ist schier unglaublich, dass das dumme Spiel der sogenannten Research-Berichte im Verbund mit Short-Attacken von mutmaßlichen Verbrechern am deutschen Kapitalmarkt noch immer funktioniert. Schon mehrfach war davon der Zahlungsdienstleister Wirecard (747206) betroffen, gestern erwischte es ProSiebenSat1 (PSM777).

Das völlig unbekannte und selbsternannte Research-Haus Viceroy sorgte für einen Kurssturz von zwischenzeitlich mehr als zehn Prozent. Zum Handelsschluss schwäche sich der Abschlag aber auf rund 3,5 Prozent ab. Was war passiert: In dem Research-Papier wird die ProSiebenSat1-Aktie als völlig überbewertet dargestellt. Dabei war der Zeitpunkt der Veröffentlichung der sogenannten Analyse perfekt. Denn gestern wurde auch bekannt, dass ProSiebenSat1 den DAX in Kürze verlassen muss. Und schon konnten die Short-Verkäufe im frühen Handel ihre Positionen wieder eindecken und sich über dicke Gewinne freuen.

Skandalös ist in diesem Zusammenhang allerdings die Tatsache, dass der deutsche Kleinanleger mit immer größeren Schwierigkeiten überhaupt noch am Kapitalmarkt agieren kann (Stichwort MiFID II), während mutmaßliche Verbrecher, die sicherlich aus dem Ausland agieren, noch immer wohl ungestraft aus diesen abartigen Geschäften herauskommen.

Doch werfen wir einen Blick auf die aktuelle tatsächliche Bewertung: Das KGV von ProSiebenSat1 (PSM777) liegt bei günstigen zwölf und die Dividenden-Rendite erreicht mindestens 3,4 Prozent. Lediglich die angeschlagene Charttechnik spricht gegen ein Engagement. Der DAX-Abstieg, der Verkäufe von DAX-ETF-Struktuierern nach sich zieht, dürfte hingegen am Kapitalmarkt inzwischen verarbeitet sein, da es entsprechende Hedge-Positionen gibt. Zum Geschäftsmodell hatten wir uns bereits vor rund zwei Wochen [hier klicken] positiv geäußert.

Die erhöhte Volatilität der Aktie sorgt bei Discount-Zertifikaten allerdings für sehr gute Konditionen. Dies zeigt ein Papier der Commerzbank (CV0GVZ) mit Cap „aus dem Geld“ bei 30 Euro. Sofern die Aktie am 20. September 2018 unter 30 Euro durchs Ziel geht, hat der Zertifikate-Käufer die ihm dann eingebuchte Aktie zu einem Preis von 25,95 Euro erworben. Dies entspricht einem Rabatt gegenüber dem Direktinvestment von rund zehn Prozent. Erholt sich der Basiswert über die 30er-Marke, erzielt der Anleger hingegen eine Maximalrendite von 15,6 Prozent (28,1 Prozent p.a.), da dann 30 Euro in Cash an den Zertifikate-Inhaber gehen.

Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter #Pflichtblatt Zertifikate anmelden.

ProSiebenSat1-Aktie (Wochenchart): es sah nach Wende aus, doch dann kam der erneute Einbruch

ProSiebenSat1, Aktie, Chart

Bildquelle: ProSiebenSat1

 

Exit mobile version