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Gerresheimer Aktie // Scherben an der Börse trotz starker Zahlen

Bildquelle: Gerresheimer

Gerresheimer hat eine wechselvolle Börsengeschichte. Denn das Vorgängerunternehmen Gerresheimer Glas, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1864 zurückreichen, wechselte mehrfach den Besitzer beziehungsweise hatte verschiedene Mehrheitsaktionäre. Unter anderem waren dies die amerikanische Owens-Illinois [heute Weltmarktführer für Glasbehälter], die inzwischen in der Finanzkrise versunkene WestLB, die Viag [heute fusioniert mit Veba zur Eon] und der Private-Equity-Investor Investcorp. Letztgenannte nahmen Gerresheimer Glas 2003 von der Börse und gaben die Beteiligung dann 2004 an Blackstone weiter. Schon 2007 tauchte Gerresheimer dann ohne den Zusatz „Glas“ wieder am Kapitalmarkt auf und Blackstone durfte sich über einige Millionen freuen, die ihnen der Deal brachte.

Heute ist Gerresheimer ein Spezialist für Glas- und Kunststoff-Produkte, die vor allem an Pharma- und Healthcare-Unternehmen verkauft werden. Im Einzelnen sind dies beispielsweise Arzneimittelfläschchen, Spritzensysteme, Insulin-Stifte und Inhalatoren. Im Jahr 2015 wurde damit ein Umsatz von 1,4 Milliarden Euro erreicht. Und die Kursentwicklung kann sich sehen lassen: In den vergangenen fünf Jahren zog der Titel um rund 150 Prozent an.

Am heutigen Donnerstag (6. Oktober 2016) muss die Aktie allerdings Abschläge verkraften. Schuld sind Quartalszahlen, die zwar die Markterwartungen in etwa erreicht haben, aber bei Anlegern Gewinnmitnahmen verursachten. Der Umsatz zog im Q3 um 8,4 Prozent auf 373 Millionen Euro an, vor allem dank der Übernahme des US-Kunststoffspezialisten Centor. Der Gewinn sprang überproportional um rund 59 Prozent 32 Millionen Euro hoch, was aber auch am niedrigen Vorjahreswert liegt, der von Restrukturierungskosten belastet war. Trotzdem kann sich das Zahlenwerk sehen lassen. Und auch der Ausblick des Managements zeugt von Optimismus, vor allem dank des sehr stabilen Gesundheitsmarkts. Mit einem 2017er KGV von 17 und einer Dividenden-Rendite von 1,3 Prozent können Anleger die heutige Schwäche der Aktie (A0LD6E) durchaus für Zukäufe nutzen.

Nicht unwahrscheinlich ist aber zunächst eine weitere Konsolidierung der Aktie – nach der starken Entwicklung der vergangenen Jahre. Cleverer ist daher der Einstieg via Discount-Zertifikat der BNP Paribas (PB8HAZ). Denn hier zahlen Anleger derzeit „nur“ 68,92 Euro statt 74,40 Euro. Der Anleger erhält eine Aktie pro Zertifikat ins Depot gebucht, wenn am Bewertungstag (16. Juni 2017) die Aktie unter dem Cap-Niveau bei 75 Euro durchs Ziel geht. Doch auch bei einem Anstieg über 75 Euro entsteht dem Anleger ein ansehnlicher Gewinn. Denn dann bekommt er den Maximalbetrag von 75 Euro in Cash ausbezahlt. Dies entspricht einer Maximalrendite von 8,8 Prozent oder 12,5 Prozent p. a. Im Gegenzug partizipiert der Zertifikate-Käufer jedoch nicht an Kursen über 75 Euro.

[highlight]Gerresheimer-Aktie: starker Widerstand beim 76/77 Euro[/highlight][divider_flat]

Gerresheimer, Aktie, Chart

 

Bildquelle: Gerresheimer

 

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