Plusvisionen

Umicore-Aktie // Wende nach dem Kurseinbruch durch Akku-Recycling?

Bildquelle: Umicore

Der Kurs der Umicore-Aktie – bei der Umicore handelt es sich um ein belgisches Recycling-Unternehmen – hat im vergangenen Jahr einen deutliche Dämpfer hinnehmen müssen. Im August 2018 stand der Kurs noch bei knapp 55 Euro, im Juli 2019 waren es zeitweise nur noch 25 Euro.

Nach dem Versuch einer Bodenbildung zu Jahresanfang (2019) folgte nach einer Gewinnwarnung im April ein zweiter Kursschub nach unten. Dieser fiel nach einer veritablen Bullenfalle – Trendindikatoren hatten gedreht und der Abwärtstrend war gebrochen worden – entsprechend kräftig aus. Die Börse war mächtig enttäuscht.

Sie hatte viel Hoffnung auf das Akku-Recycling-Geschäft gesetzt. Doch hier kam/kommt es zu Verzögerungen, da sich E-Autos nur langsamer durchsetzen als vielleicht gedacht. Die Marge im Akku-Recycling-Geschäft wiederum hängt auch am Kobalt-Preis – Kobalt ist in speziellen Akkus enthalten – und der Kobalt-Preis gab seit Frühsommer 2018 spürbar nach.

Der Umicore-Chartverlauf ist in seiner Struktur deshalb dem Verlauf des Kobalt-Kurses ziemlich ähnlich. Seit dem Frühjahr ist beim Kobalt-Preis eine gewisse Stabilisierung zu erkennen, was sich gleich auch positiv auf den Umicore-Kurs ausgewirkt hat: Er ist, nach einer Phase der Bodenbildung, nun aus dem Seitwärtstrend nach oben ausgebrochen (siehe Wochenchart unten).

Gleichwohl befindet sich die Aktie nach wie vor im Abwärtstrend und auch die Trendfolgeindikatoren haben längst noch nicht gedreht. Aber es ist ein erstes Hoffnungssignal für ein mögliches Ende der Baisse.

Langfristig sind die guten Aussichten des Metallrecyclings wohl unbestritten, gerade auch was das wachsende Akku-Geschäft angeht, doch kurzfristig steckt die Automobilindustrie (Abnehmer für Katalysatoren, Partikelfilter oder Akkus), als einer der wichtigsten Kunden, in einer schlimmen Sinnkrise. Das macht die Kalkulation der Umicore-Gewinne zur Herausforderung. Die Börse hat diesen Risiko-Abschlag vorgenommen.

Im ersten Halbjahr sind die Umsätze um drei Prozent zurückgegangen und der Betriebsgewinn (Ebit) sackte um acht Prozent ab. Der Halbjahresgewinn je Aktie lag mit 0,63 Euro um neun Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Zwischen-Dividende (brutto, 27. August) lag bei 0,375 Euro.

Wird nun von einem Jahresgewinn je Aktie von 1,25 (1,36) Euro ausgegangen, dann würde sich ein geschätztes Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von aktuell 24 errechnen. Das ist durchaus noch fantasievoll. Immerhin läge die Dividenden-Rendite bei einer angenommen Dividende von 0,75 Euro bei 2,5 Prozent.

Investoren mit Weitblick könnten darauf setzen, dass die Kurswende bei Umicore (und beim Kobalt-Preis) gelingt. Es bleiben die Risiken der Weltwirtschaft und insbesondere der Automobilindustrie.

Umicore-Aktie (Wochenchart): Bodenbildung und Ausbruch aus Seitwärtstrend

Umicore, Aktie

Bildquelle: Umicore
Exit mobile version