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Wirecard-Aktie // Hochamt oder Requiem für den Börsenstar?

Bildquelle: Wirecard

Wow, wow, wow … Was für ein Chart, zum Niederknien. Wirecard ist derzeit das Wunder-Papier des deutschen Börsenparketts. Vielleicht wird für den Zahlungsdienstleister (für Händler) aus Aschheim bei München nun – Abend des 5. September 2018 – sogar das Hochamt vom Arbeitskreis Aktienindizes der Deutschen Börse gelesen und Wirecard steigt in den DAX auf, was dann zum 24. September wirksam würde [Nachtrag: tatsächlich steigt Wirecard in den DAX auf und die Commerzbank in den MDAX ab].

Was hat das Unternehmen für eine wechselvolle Gesichte hinter sich: Gestartet (1999) als Zahlungsabwickler für Glücksspiel- und Porno-Seiten, stand es zeitweise unter dem Verdacht bei den Bilanzen zu tricksen, dann gab es Geldwäsche-Vorwürfe und zweifelhafte Research-Studien (Zatarra) folgten – immer wieder gepaart mit – gut kalkulierten? – Attacken von Short-Sellern, wobei zeitweise selbst die altehrwürdige Financial Times („House of Wirecard“) eine dubiose Rolle spielte [Plusvisionen berichtete hier oder hier]. Letztlich ging Wirecard immer gestärkt aus diesen Anfeindungen hervor und wird wohl nun die Commerzbank aus dem DAX verdrängen.

Inzwischen feiern mit der Börse auch die Analysten. Erst kürzlich haben Kepler Cheuvreux (185 auf 225 Euro), Barclays (145 auf 240 Euro) oder die UBS (159 auf 220 Euro) ihre Kursziele für Wirecard erhöht. Warburg Research hat Wirecard auf die Empfehlungsliste Conviction Buy List aufgenommen. Mit den Kursen steigen auch die Ratings, ein bekanntes Phänomen.

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist mit mehr als 60 sicherlich abenteuerlich, aber Wirecard ist in einem (digitalen) Wachstumssegment tätig. Das entschädigt für vieles: Wer schaut schon bei Firmen wie Google oder Amazon auf die Bewertung, ohne Wirecard mit diesen vergleichen zu wollen?

Sicherlich wird die Wirecard-Aktie noch herbe Rückschläge erleben, aber derzeit sieht es so aus, als sei das Unternehmen strategisch gut positioniert. Grundsätzlich ist es ratsamer, für Anleger, die von der Wirecard-Geschichte überzeugt sind, in Schwächephasen Depotpositionen aufzubauen. In den vergangenen Monaten war die Stimmung für das Papier doch schon beachtlich euphorisch, was gefährlich an der Börse sein kann. Auch der DAX-Aufstieg bekam so macher Aktie nicht gut.

Für die Freunde gepflegter Short-Spekulationen könnte auch ein Reverse-Capped-Bonus-Zertifikat interessant sein. Beispiel: HX41ZH. Es bietet die Chance auf eine Rendite von 13,7 Prozent, wenn die Barriere bei 250 Euro bis zum 15. März 2019 nicht verletzt wird. Das Abgeld des Zertifikats beträgt derzeit minus 4,8 Prozent.

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Wirecard-Aktie (Monatschart): grandioser Aufwärtstrend

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Bildquelle: Wirecard
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