Plusvisionen

Hensoldt-Aktie // Putins Krieg erlaubt höhere Kurse

Bildquelle: Hensoldt

Wenige Tage vor dem russischen Angriff auf die Ukraine hatten wir die Hensoldt-Aktie unter die Lupe genommen. Mit Blick auf die damals sehr günstige Fundamentalbewertung stuften wir den Titel bei Kursen um 13 Euro als kaufenswert ein [HIER klicken]. Heute ist das Hensoldt-Papier (HAG000) das Doppelte wert. Nach Kriegsbeginn ging es sogar über die 30-Euro-Marke nach oben. Dies kann auch wieder so kommen, obwohl die an diesem Donnerstag vorgelegten Zahlen den gestiegenen Markterwartungen noch nicht gerecht werden konnten.

Das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres brachte ein Umsatzplus von 37 Prozent auf 286 Millionen Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) stieg hingegen nur um 11 Prozent auf 17 Millionen Euro. Vorstandschef Thomas Müller verwies darauf, dass der Konzern die richtigen Prioritäten gesetzt hat und nun mit einem Hightech-Portfolio ein wichtiger Partner im aktuellen Umfeld sei.

Abzulesen ist dies auch am Auftragseingang. Dank mehrerer Großaufträge stieg dieser um rund 25 Prozent auf 681 Millionen Euro. Damit kletterte der Auftragsbestand auf den neuen Höchstwert von 5,5 Milliarden Euro. Dies zeigt, welches enorme Potenzial im Konzern noch schlummert. Nun gilt es für Müller & Co. dies auch auf die Straße zu bringen, was vor allem in Zeiten gestörter Lieferketten eine enorme Herausforderung darstellt.

Wohl genau deshalb bleibt Hensoldt beim Ausblick auf das Gesamtjahr relativ vorsichtig: So erwartet das Management „nur“ ein Umsatzwachstum von 15 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro und ein Ebitda zwischen 285 und 300 Millionen Euro. Allerdings kalkulieren die Analysten mit etwas höheren Erträgen. Fundamental stufen wir die Aktie mit einem 2023er-Kurs-Gewinn-Verhältnis und einer Dividenden-Rendite von 1,2 Prozent gerade im veränderten geopolitischen Umfeld als attraktiv ein. Langfristanleger können die kurzfristige Schwäche also zum Positionsaufbau nutzen, sofern keine ethischen Bedenken vorliegen.

Im Vergleich zum Februar [HIER klicken] hat sich die Situation bei den Anlagezertifikaten auf diesen Basiswert leicht verbessert, da mit der DZ Bank nun der erste Anbieter Discount-Zertifikate an den Markt gebracht hat. Leider ermöglicht dieser Emittent aber keinen Aktienbezug, da am Laufzeitende stets in Cash abgerechnet wird – zum Maximalpreis (Cap) oder entsprechend dem aktuellen Aktienkurs. So eignen sich diese Papiere nicht zum vergünstigten Aktienkauf, was der eigentliche Sinn von Discount-Zertifikaten ist.

Als Renditeprodukt können sich Anleger aber ein Papier mit Cap bei 22,50 Euro und Laufzeit bis Dezember 2022 (DV5R2Y) ansehen. Es bringt eine Maximalrendite von 11,8 Prozent (hochgerechnete 18,7 Prozent p.a.), wenn das Cap-Niveau behauptet werden kann. Verluste drohen erst bei Kursen unter 20,15 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht.

Hensoldt-Aktie (Tageschart): Putins Einmarsch in die Ukraine sorgte für Kursgewinne

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Bildquelle: Hensoldt; Chartquelle: guidants.com
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