Plusvisionen

Goldene Psyche

Gold schiebt sich an die Marke von 1100 Dollar je Unze heran. Was ist das? Eine Kampfansage an die US-Notenbank (Fed)? Sie tagt am heutigen Mittwochabend, um über die Leitzinsen zu entscheiden. Bekunden die Goldmärkte gleichsam ihr Misstrauen gegenüber der laxen Politik der Notenbanken? Denn wann immer der Goldpreis dieser Tage steigt, hat das wohl mehr mit der Psyche der Anleger, denn mit einer tatsächlich vorhandenen Nachfrage zu tun. Anleger flüchten aus Papiergeld, weil ihnen dieses nicht mehr ganz geheuer ist?

Das Kuriose dabei: Die Notenbanken mögen es gar nicht, wenn der Goldpreis zu stark steigt (zeigt er doch ein gewisses Misstrauen gegenüber ihrer Politik). Notenbanken und Papiergeld brauchen aber Vertrauen, sie sind quasi Vertrauen und ohne Vertrauen sind sie im Umkehrschluss nichts. Gleichzeitig müssen die Notenbanken den Zins niedrig und die Geldmenge hoch halten. Wegen der Finanzkrise, die – wir erinnern uns – wegen des Platzens einer Immobilien- und Kreditblase entstanden ist. Die Immobilien- Kreditblase wiederum ist durch eine lockere Geldpolitik der Notenbanken befördert worden. Also, nun müssen die Leitzinsen noch tiefer gehalten werden, was wiederum zu Spekulationsblasen bei Aktien oder Gold führen kann (führt?). Diese mögen die Notenbanken – wie geschrieben – nicht, können aber nicht anders, weil sie durch die niedrigen Zinsen und hohe Geldmengen wieder Vertrauen ins System bringen wollen …?

Und so steigt der Goldpreis und steigt und steigt … und die Hausse nährt irgendwann die Hausse.
Dumm an Spekulationsblase ist allerdings: Ob es eine Blase war, erkennt man immer erst im nachhinein ganz sicher. Auch lässt sich nicht abschätzen, wann diese platzen. Meist dehen sie sich deutlich mehr aus, als man gemeinhin annimmt.
Bis dahin gilt: Folge dem Trend.

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