Plusvisionen

Voltabox-Aktie // Gibt es Hoffnung – und was ist mit Paragon?

Bildquelle: Voltabox

Voltabox ist ein Beispiel dafür wie Kapitalvernichtung geht: In der Bilanz von 2018 wurde noch ein Eigenkapital von 155 Millionen Euro ausgewiesen. In der Bilanz von 2019 waren es dann nur noch 52 Millionen – und aktuell, laut Halbjahresbericht vom 30. Juni 2020, sind es lediglich noch 31 Millionen Euro. Was ist passiert? 2019 musste das Unternehmen Abschreibungen von gut 100 Millionen Euro wegen dauerhafter Wertminderung der Aktiva vornehmen. Da sind Dinge gewaltig schief gelaufen.

Dann kam die Pandemie. Sie verschärfte die Situation bei Voltabox zusätzlich. Umsätze fielen weg und 57 Millionen Euro aus einem IP-Rechteverkauf mussten zurückabgewickelt werden. Nun erwartet Voltabox einen Umsatzrückgang für das Geschäftsjahr von 25 bis 45 Prozent und die adjustierte Ebitda-Marge werde bei höchstens minus sechs Prozent liegen. Im Halbjahr betrug das Ebitda minus elf Millionen Euro.

Immerhin, Voltabox verfügt noch über eine frei Liquidität von 5,5 Millionen Euro (Ende 2018 waren es 28,2 Millionen Euro) und der freie Cash-flow lag zum Halbjahr bei 0,5 Millionen Euro, nach minus 24,1 Millionen Euro. Im zweiten Quartal kam der freie Cash-flow sogar auf 2,1 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr wird von Voltabox ein leicht negativer freier Cash-flow prognostiziert.

Das Unternehmen sieht eine Stabilisierung und hofft im kommenden Jahr wieder auf Wachstum. Sollte die Krise beim Akkuhersteller für Nutzfahrzeuge [siehe Plusvisionen auch hier] tatsächlich ausgestanden sein. An der Börse liegt der Kurs flach knapp über drei Euro. Optimisten könnten das als Bodenbildung bezeichnen (siehe Tageschart unten). Viel Hoffnung schöpft der Markt derzeit (noch) nicht.

Als mögliche Umsatztreiber nennt Voltabox insbesondere der Bereich Intra-Logistik mit bestehenden und neuen Kunden, erste Projekte im Bereich des Retrofittings von herkömmlichen Diesel-Bussen sowie die Land- und Bauwirtschaft und mobile Energiespeicherlösungen.

Viel ist zurzeit Glaube bei Voltabox und weniger kalkulierbares Unternehmertum. Ein Turnaround ist nicht so recht absehbar. Im zweiten Quartal betrug der Umsatz nur noch 6,7 nach 19,5 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Da ist sehr viel Geschäft weggebrochen.

Sehr wagemutige Spekulanten dürfen auf eine Erholung wetten. Mutter Paragon, die noch 58 Prozent an Voltabox halten, will übrigens aussteigen –, wobei dieser Deal eigentlich schon hätte vollzogen sein sollen. Findet sich kein Käufer angesichts möglicherweise trüber Aussichten?

Voltabox-Aktie (Tageschart): Bodenbildung?

Voltabox Aktie

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