Nun also ein Plus von 17 Prozent an einem Handelstag (12. Februar) bei der Aktie von Voltabox. Geht da noch mehr, bei dem (einstigen) Zukunftswert? Voltabox – von Paragon, die noch 60 Prozent halten, an die Börse gebracht – stellt Batteriemodule (kein Zellhersteller) für Gabelstapler (Hauptumsatzbringer), Minenfahrzeuge, Trolleybusse, E-Bikes und auch Mobilfunkmasten her. Akkus für E-Autos hat das Unternehmen nicht im Sortiment.
Das Papier war an der Börse euphorisch gestartet und erreichte einen Höchstkurs von fast 34 Euro. Dann allerdings begann die Kursmalaise, die ihren vorläufigen Höhepunkt in einem drastischen Absturz auf knapp unter fünf Euro nach einer Umsatz- und Gewinnwarnung im August 2019 fand [hier unsere Analyse dazu].
Seitdem sucht die Aktie und wohl auch das Unternehmen nach einer Richtung. Immerhin, die Sinnforschung vollzog sich mit einer leichten Aufwärtsbewegung. Das passt auch zur Arbeit des Managements von Voltabox. Auf dem Fokus-Investmenttag FIT der S&MC Investmentbank in Kooperation mit Montega weiß Jürgen Pampel in München von Fortschritten zu berichten:
So schließt Voltabox einen langfristigen Vertrag zur Umrüstung von Diesel-Stadtbussen (Mercedes Citaro-Busse) in Elektrobusse. Ganz neu ist das nicht, aber nun eben auch besiegelt. Voltabox liefert dabei die Batteriemodule und ZF beispielsweise die Elektroantriebsachse (die bisherige Antriebsachse muss ausgetauscht werden).
Für Kämmerer kann sich das rechnen: Die kommunalen Busse sind oft noch (sehr) gut in Schuss und können durch die Umrüstung (zwei Tage) für rund 200.000 Euro (Angabe Pampel) nochmals sechs bis acht Jahre als Elektrobusse genutzt werden. Die Neuanschaffung eine Elektrobusses liegt bei etwa 500.000 Euro, zum Vergleich.
Auch sonst war Pampel zielstrebig dabei Voltabox nach der Gewinnwarnung wieder auf Kurs zu bringen. Er hat Kosten gespart und sich wieder auf seine Kernkompetenzen des Moduldesigns und der -fertigung besonnen. Bleibt zu hoffen, dass Voltabox nicht fähige Köpfe verloren hat, um zukunftsfähig zu bleiben.
Ein Grund für die Umsatz- und Gewinnwarnung waren neue Anforderungen bei einem Auftrag zur Ausrüstung von 5G-Mobilfunkmasten mit Notstrombatterien in Texas. Das kostete das Unternehmen rund 30 Millionen Euro Erlöse 2019. „Nicht verloren, sondern nur verschoben“, sagt Pampel.
Allerdings stellt Voltabox für 2020 nun einen Umsatz von 85 bis 100 Millionen Euro in Aussicht. Vor der Umsatzwarnung waren es 105 bis 115 Millionen Euro. Aber Voltabox hatte auch Probleme mit der Materialversorung (Zellen) und musste die Produktion unterbrechen. Die Betriebsgewinn-Marge (Ebit) soll 2020 zwischen akzeptablen fünf und sieben Prozent liegen.
An der Börse wird Voltabox noch immer unter Wert gehandelt: Die Marktkapitalisierung beträgt derzeit 131 Millionen Euro bei einem zuletzt ausgewiesenen Eigenkapital von 143 Millionen Euro. Überzeugt sieht anders aus.
Voltabox wirkt mit einer breiteren Kundenbasis und einer klareren Fokussierung besser aufgestellt. Aufträge liegen, laut Unternehmen in einer Höhe von 1,1 Milliarden Euro, auch vor. Voltabox muss nach wie vor zeigen, diese auch mit Gewinn abarbeiten und dann auch weiter im Markt bestehen zu können. Charttechnisch wäre ein nachhaltiger Sprung über die 200-Tage-Durchschnittslinie (9,30 Euro) ein gutes Signal.
Voltabox-Aktie (Tageschart): leichter Aufwärtstrend