Plusvisionen

Dt. Pfandbriefbank-Aktie // Ist eine sensationelle Dividende genug?

Die Aktie der Deutschen Pfandbriefbank (Pbb) hat das Zeug zur Gewissensfrage für Anleger zu werden: Reicht eine gute Bewertung und eine ziemlich sensationelle Dividenden-Rendite aus, um das Papier zu kaufen? Im vergangenen Jahr hat die Pbb einen Gewinn je Aktie von 1,20 Euro unter dem Strich verdient. Das ist etwas weniger als 2018 als 1,24 Euro erreicht wurden und führt zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von aktuell 10,8.

Knapp elf ist für einen Financier von Gewerbeimmobilien in diesen zinslosen Zeiten sicher nicht sehr günstig, doch auch nicht teuer, zumal die Pbb auch künftig den Ehrgeiz hat erträgliche Geschäfte zu machen, ungeachtet einer konservativen Risikopolitik und schwieriger Markt- und Wettbewerbsbedingungen.

Das Vorsteuerergebnis soll 2020 immerhin zwischen 180 und 200 Millionen Euro betragen, nach 216 Millionen Euro 2019. Zwar musste schon im zurückliegenden eine höhere Risikovorsorge mit 49 Millionen Euro (2018: 14 Millionen Euro), doch 2019 wirkten sich Vorfälligkeitsentschädigungen in einer Höhe von 40 Millionen Euro positiv aus. Das ist im laufenden Jahr so nicht mehr zu erwarten. Hinzu dürften höhere Kosten durch notwenige Investitionen in die Digitalisierung kommen.

Ob das Neugeschäft unter Corona und einer schwächeren Weltwirtschaft bei der Pbb leiden werde? Einstweilen plane Vorstandsvorsitzender Andreas Arndt mit acht bis neun Milliarden Euro, wie auf der Jahrespressekonferenz in München zu hören war. Das wäre etwas unter dem Wert von 2019. Die Kreditmarge (Bruttoneugeschäftsmarge) soll mit guten 15,5 Prozent dabei „stabil gehalten“ werden.

Neue Impulse für das Geschäft der Pbb könnten von der 2018 gestarteten Kommunalfinanzierungsplattform Capveriant sowie von Green Loans und Green Bonds im Bereich Sustainable Finance kommen.

Der Druckpunkt bei der Pbb bleibe, so Arndt, vor allem das Bewertungsrisiko. Qualität und Transaktionsfähigkeit der Objekte sei deshalb wichtiger denn je, wobei erneute Zinssenkungen durch die Notenbanken (wegen Corona?) die Attraktivität der Anlageklasse Immobilien weiter erhöhen könnte.

Die Aktie der Deutschen Pfandbriefbank ist ein spannender Wert, gerade durch ihre Immobilien-Investments. Natürlich bedeutet das Risiken, die sich die Börse (aktuell) stattlich bezahlen lässt: Bei einem Marktwert von 1,7 Milliarden Euro kann die Pbb ein Eigenkapital von 3,2 Milliarden Euro aufweisen. Am Markt kostet somit jeder Euro Pbb lediglich 0,53 Euro.

Darüber hinaus gibt es eine Dividende (Hauptversammlung ist am 28. Mai) von 0,90 Euro, woraus sich eine Dividenden-Rendite von derzeit sieben Prozent errechnet. Gut, die Dividende ist gekürzt worden – 2019 gab es für 2018 noch einen Euro – und angesichts trüberer wirtschaftlicher Aussichten könnte sie im kommenden Jahr noch weiter fallen, aber es ist nach wie vor eine sehr hübsche Ausschüttung.

Charttechnisch bietet zurzeit noch die 200-Tage-Durchschnittslinie und die Aufwärtstrendlinie Stabilität. Die nächste Unterstützungslinie verläuft bei 11,80 Euro.

Deutsche Pfandbriefbank (Pbb) Aktie (Tageschart): kritisch

Deutsche Pfandbriefbank pbb Aktie

Bildquelle: Petra Bork / pixelio.de
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