Plusvisionen

MTU-Aktie // Anleger brauchen sehr viel Geduld

Bildquelle: MTU

Ein kurzer Blick auf die 30 DAX-Werte genügt aus, damit der Börsianer feststellen kann, dass bei MTU die Hütte brennt. Denn an einem sehr freundlichen Börsentag, der 28 Gewinneraktien sieht, sind nur zwei Aktien mit einem negativen Vorzeichen.

Dies ist die Pleite- und Betrugsfirma Wirecard, deren DAX-Rauswurf noch immer nicht umgesetzt ist, und eben MTU. Corona hinterlässt im frischen Zahlenwerk für das zweite Quartal ganz üble Bremsspuren. Vor allem das lukrative Geschäft mit Ersatzteilen leidet, da ganz viele Flugzeuge am Boden bleiben und teilweise komplett ausgemustert werden.

MTU-Chef Reiner Winkler sieht seinen Konzern zwar gut positioniert für die Herausforderungen und erwartet im Gesamtjahr schwarze Zahlen. Anleger sahen aber miese Q2-Daten mit einem Umsatzminus von 30 Prozent auf 776 Millionen Euro und einem Einbruch beim operativen Ergebnis (Ebit) um 75 Prozent auf rund 42 Millionen Euro.

Noch schlimmer für die Anleger war der Ausblick: Der Umsatz soll 4,0 bis 4,4 Milliarden Euro erreichen, nach 4,63 Milliarden Euro in 2019. Und beim Ebit soll es in etwa zu einer Halbierung zum Vorjahr kommen. Nachdem die Hauptkunden für neue Triebwerke, also Boeing und Airbus Produktionskürzungen vornehmen, hatte auch MTU schon den Abbau von zehn bis 15 Prozent der zuletzt rund 10.600 Arbeitsplätze angekündigt. Ob dies aber ausreichen wird, muss sich noch zeigen.

Denn der Flugverkehr wird sich nur ganz langsam erholen. Zudem gehen wir davon aus, dass viele Business-Fliege komplett wegfallen, da es sich gerade in der Corona-Zeit als sinnvoll erwies, Dinge per Videokonferenz zu besprechen.

Wir gehen daher davon aus, dass es mehrere Jahre benötigen wird, bis MTU wieder zur alten Stärke und zum Rekordhoch vom Januar bei 289,30 Euro zurückfinden kann. Ein Direktengagement drängt sich daher für den Langfristanleger auf dem aktuellen Kursniveau um 137 Euro nicht auf, obwohl die MTU-Aktie (A0D9PT) am heutigen Montag in der Spitze bis zu zwölf Prozent verlor.

Chancenreicher stufen wir ein Bonus-Zertifikat mit Cap (SB1FNZ) ein. Es bringt eine Maximalrendite von derzeit exakt zehn Prozent (25 Prozent p.a.), wenn die MTU-Aktie bis zum 18. Dezember über 87,50 Euro notiert. Dies entspricht einem aktuellen Puffer von 36,6 Prozent. Erweist sich dieser Sicherheitsabstand trotzdem als zu gering, dann tilgt der Emittent in Aktien.

MTU-Aktie: Eine Erholung ist noch nicht in Sicht

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