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Deutsche Telekom-Aktie // Wenn Analysten zu hohe Kursziele nennen…

Bildquelle: Deutsche Telekom AG

Am gestrigen Donnerstag war es mal wieder zu weit. Eine noch immer als seriös geltende US-Investmentbank und kein selbsternanntes Analysehaus wie im Fall Grenke, gibt eine Kaufempfehlung ab. Und schon steigt die betroffene Aktie. Verursacher war Goldman Sachs, getroffen hat es die Deutsche Telekom, die mit rund zwei Prozent als Tagesgewinner der DAX-Werte aus dem Handel ging.

Die Begründung: Goldman hat das Kursziel von 20,50 auf 22,00 Euro erhöht und die T-Aktie in ihre sog. „Conviction Buy List“ aufgenommen. Darin versammelt Goldman besonders günstige und aussichtsreiche Werte – zumindest aus deren Sicht. Goldman-Analyst Andrew Lee lobte bei dem ehemaligen Staatskonzern den Ausbau des Glasfasernetzes für schnelle Internetanschlüsse. Nach seiner Information erzielt die Telekom hier schnelle Fortschritte und gibt gleichzeitig weniger Geld aus, als zunächst dafür kalkuliert war. Zudem sieht er bei dem Unternehmen gute Wachstumsraten.

Leider lag Goldman mit seinen Einschätzungen zu deutschen Einzelaktien in den vergangenen Jahren nicht immer richtig. Daher nutzen einige Marktteilnehmer die Investmentbank auch als Kontraindikator. Sie setzen auf einen fallenden Kurs oder verkaufen die Aktie, wenn Goldman positiver urteilt. Soweit würden wir vor allem bei der T-Aktie (555750) nicht gehen, da der Konzern tatsächlich eine starke Marktstellung hat und der Titel fundamental nicht überteuert ist. Dies lässt sich am Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13 und der Dividenden-Rendite von mehr als vier Prozent recht einfach ablesen.

Gegen das Papier spricht aber die Charttechnik, da die T-Aktie in den vergangenen Monaten mehrfach an der Linie bei 15,40 Euro abgeprallt ist und den Widerstand nicht knacken konnte. Daher eignet sich der Titel vor allem für Dividendenjäger, die Anteilsscheine eher langfristig halten und nicht darauf spekulieren, ob ein Goldman-Kursziel tatsächlich erreicht wird. Mit einem aktuellen Kurs um 14,40 Euro ist das T dabei ohnehin sowohl von der alten und noch mehr von der neuen Analysten-Ziellinie meilenweit entfernt.

Als aussichtsreich stufen wir aber ein Bonus-Zertifikat mit Cap (PF2PBA) ein. Es bringt im März 2021 eine Maximalrendite von 8,2 Prozent (17,3 Prozent p.a.), wenn die T-Aktie bis dahin stets über 11,50 Euro notieren. Erweist sich der aktuell 21-prozentige Puffer als nicht ausreichend, tilgt der Emittent in Cash, entsprechend dem dann gültigen Aktienkurs.

Telekom-Aktie (Tageschart): Bei 15,40 Euro scheint ein Deckel drauf zu sein

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Bildquelle: Dt. Telekom
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