Plusvisionen

Bayer-Aktie // Dynamisch abwärts nach trüben Ausblick

Bildquelle: Bayer, Aspirin

Nein, Häme ist fehl am Platz, eher Trauer. In großen deutschen Aktiengesellschaften wird (Total-) Versagen nach wie vor belohnt. Erst jüngst hat der Bayer-Aufsichtsrat den Vertrag von Bayer-Chef Werner Baumann verlängert [hier]. Das Management um ihn hat mit dem Kauf von Monsanto inzwischen Milliarden an Aktionärsvermögen vernichtet – und wird dafür noch belohnt. Kaum zu glauben.

Schlichteren Geistern wird es sich vermutlich nie erschließen, wieso Baumann einen US-Konzern kauft, wo schon absehbar war, dass auf diesen wegen des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup milliardenschwere Schadensersatzforderungen zukommen könnten. Roundup soll auch Krebs begünstigen, weshalb in den USA geklagt wird.

Noch weniger nachvollziehbar ist nur, warum dieses Fehlentscheidungen keine Konsequenzen haben, schließlich geht es um das Geld der Aktionäre, Baumann ist lediglich ein gutbezahlter Angestellter.

Heute (1. Oktober 2020) stürzt die Bayer-Aktie erneut sehr tief nach unten. Die Aktionäre stimmen mit den Füssen ab. Wer will es ihnen verdenken? Zwar bestätigt Bayer aktuell seine bereits gekürzte Prognose für das laufende Geschäftsjahr, schaut aber eher wenig optimistisch in die Zukunft. Der Umsatz 2021 werde „etwa auf dem Niveau des Jahres 2020“ verharren. Zudem müssen wegen eines eingetrübten Ausblicks im Agrarmarkt Sonderabschreibungen bei Vermögenswerten für das Crop-Science-Geschäft – war da nicht etwas mit Monsanto? – im mittleren bis oberen einstelligen Milliarden-Euro-Bereich vorgenommen werden.

Wird nun die Bayer-Aktie (noch) weiter nach unten durchgereicht. Auszuschließen ist das (leider) nicht. Bayer schmerzt vom Kopf her [siehe Plusvisionen auch hier]. Charttechnisch bietet das Märztief (2020) bei 45 Euro den nächsten Halt und danach das Septembertief aus dem Jahres 2011(!) bei 35 Euro.

Fundamental notiert die Aktie mit 47 Milliarden Euro knapp unter dem zuletzt ausgewiesenen Eigenkapital von 46 Milliarden Euro und dem Kassenbestand von vier Milliarden Euro. Auch eine Management-Negativleistung. Die Börse rechnet offenbar mit weiteren Verlusten. Anleger sollten solche auch mit ins Kalkül ziehen.

Bayer-Aktie (Monatschart): Unterstützungen bei 45 und 35 Euro

Bayer Aktie

Bildquelle: Bayer
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