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Griechenland // Konto räumen für den Euro-Poker

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Bildquelle: Bundesbank

Es ist ein stiller Bank Run. 4,2 Milliarden Euro wurden im Dezember von griechischen Konten geräumt, im Januar dürften es kaum weniger werden. Mehr wurde bislang nur im Juni 2012, auf dem Höhepunkt der Euro-Krise, in Sicherheit gebracht. Investoren sind auf der Flucht. Neu-Premier Alexis Tsipras macht ernst mit dem Politikwechsel und hat erstmal die Privatisierungen gestoppt und will auch noch 12.000 entlassene Beamte wieder einstellen. Konter-Reformen.

Das heißt: Es kommt kein Geld auf diese Art in die klammen griechischen Kassen, kam es zwar vorher auch nicht, weil nie richtig privatisiert wurde; aber da war es wohl mehr Mauschelei – und nun ist es eine richtige Ankündigung. So etwas hören Investoren nicht gerne. Deren Denke geht dann so: Erst werden die Privatisierungen gestoppt, dann wird verstaatlicht, angefangen bei den Banken, deshalb auch die heftigen Kursverluste in diesem Sektor. Gut, auf die griechischen Banken kann man getrost verzichten, wie die Erfahrungen der vergangenen Jahre gezeigt haben und vielleicht ist es wirklich besser, man nimmt sie unter staatliche Obhut; vielleicht richten sie dann weniger Schaden an.

Nun dürfte das griechische Bankensystem kurz vor dem Zusammenbruch stehen und nur noch durch die Europäische Zentralbank (EZB) und deren Geld am Leben gehalten werden. Eigentlich, sollte man meinen, wäre es besser, wenn es sich Tsipras nicht mit den Europäern vergeigen würde. Doch inzwischen flirtet dieser mit den Russen. Ob die ihm noch mehr Geld versprochen haben. Immerhin ist der Rubel derzeit noch weicher als der Euro.

Inzwischen schwelt die Debatte weiter, ob ein Grexit sinnvoll, notwendig oder unmöglich ist. Immerhin würde ein Austritt signalisieren, dass der Euro nicht unumkehrbar ist und womöglich würde sich herausstellen, dass Griechenland ohne Euro besser zurecht käme. Das alles ist politisch in Brüssel sicherlich nicht gerne gesehen. So geht der Poker weiter. Wer gibt frisches Geld? Was bekommt man dafür? Tsipras hat klar gemacht, dass er es mit dem Politikwechsel ernst meint und keinesfalls mehr sparen will. Berlin hält dagegen. Griechenland braucht bald Geld, außer es wurde welches unter der Akropolis gefunden, sonst gehen die Lichter dort ganz aus, auch ohne dass entlassene Beamte wieder eingestellt werden.

 


Bildquelle: Bundesbank

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