Plusvisionen

Twitter-Aktie // Gap-Closing nach der Säuberung

Die Börse war wieder unzufrieden mit Twitter, den Sommer über. Die Nutzerzahlen waren gesunken, was nicht sonderlich gut ankam. Schließlich ist die Community die Basis für das Werbegeschäft bei Social-Media-Diensten. Je mehr und je länger die User auf der Plattform verweilen, desto mehr (personalisierte) Werbung kann ihnen gezeigt werden. Bei Twitter ist das nicht anders. Die Aktie stürzte von knapp 48 Dollar auf rund 26 Dollar ab.

Bei dem Kursrückgang wurde am 27. Juli eine gewaltige Kurslücke (Gap) gerissen (siehe Chart unten). Nun könnte sich die Twitter-Aktie anschicken diese Lücke im Chart zu schließen. Die 200-Tage-Durchschnittslinie wurde bereits überwunden, was klar positiv ist. Knackt die Aktie auch noch den Widerstand bei gut 36 Dollar (August-Hoch), dann wäre der Weg frei bis auf 42 Dollar, wo derzeit der Abwärtstrend verläuft – und auch das Gap zu.

Die Börse ist offenbar nachsichtiger mit Twitter geworden, was die Nutzerzahlen angeht, zumal der Rückgang dem Umstand geschuldet ist, dass Twitter rigoros Bots und Fake-Accounts ausmistet. Das hat auch im dritten Quartal zu einem Rückgang der MAUs (Montly Active Users) von 335 (Q2) auf 326 (Q3) geführt. Rückläufig war im dritten Quartal auch das Wachstum der täglich aktiven User (DAUs) mit einem Plus von neun Prozent. Hier wünscht sich Twitter und der Markt zweistellige Plusraten.

Schön ist, dass Twitter wohl gelernt hat schwarze Zahlen zu schreiben. Im dritten Quartal betrug der Nettogewinn 789 Millionen Dollar (0,14 Dollar je Aktie), freilich auch dank einer Steuergutschrift in Höhe von 683 Millionen Dollar – aber immerhin. Vor einem Jahr stand noch ein Minus von 21 Millionen Dollar im Quartalsabschluss. Zurückzuführen ist das gute Abschneiden vor allem auf Werbeeinnahmen von 650 Millionen Dollar (plus 29 Prozent) und einer stattlichen Betriebsgewinn-Marge (Ebitda) von 39 Prozent. Die Börse liebt solche Margen.

Twitter ist auf einem soliden Weg, die Kosten scheinen im Griff, sodass auch mit der bestehenden Community unter dem Strich ein Gewinn bleibt. Nach der Säuberung muss Twitter dennoch wieder Nutzer gewinnen. Beständig Werbung macht US-Präsident Donald Trump, der Twitter als eine Art Press Room nutzt. Twitter wirkt (als Nischenanbieter) auch nicht so „verbraucht“ wie Facebook mit seinem großen Gefolge. Anleger, die das Risiko nicht scheuen, könnten auf Gap-Closing setzen.

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Twitter-Aktie (Tageschart): Wird die Kurslücke geschlossen?

Twitter, Aktie

Bildquelle: Twitter
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