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Nanorepro-Aktie // Neuer Schub durch Schnell-PCR-Tests?

Bildquelle: Vitalab

Gestern gab es einen von der BankM veranstalteten Round Table mit den Verantwortlichen von Nanorepro, einem Unternehmen, das medizinische Tests vertreibt. Es ist schon eine atemberaubende Geschichte, die Nanorepro zu erzählen hat: Anfang 2020 notierte der Kurs noch bei rund 50 Cent, dann kam Corona und änderte alles. Plötzlich sollte/musste getestet werden und Nanorepro lieferte – neben anderen – diese Tests Der Aktienkurs schoss bis auf 22 Euro. Mit Beginn der Impfkampagne geht es mit dem Kurs wieder abwärts, bis auf unter sechs Euro im Sommer. Die anschließende Erholung sorgte für einen Anstieg bis auf fast zwölf Euro.

Die Zahlen, die Nanorepro zum Halbjahr vorlegte sind entsprechend erstaunlich. Bei einem Börsenwert von knapp 110 Millionen Euro, erzielte der Testspezialist einen Halbjahresumsatz von 120 Millionen Euro, ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 34,7 Millionen Euro und einen Jahresüberschuss von 25,9 Millionen Euro. Gleichzeitig steht in der Bilanz ein Eigenkapital von 53,8 und liquide Mittel in Höhe von 39,8 Millionen Euro. Die Vorräte werden mit 3,8 Millionen Euro zum Halbjahr beziffert, wobei aktuell rund neun Millionen Euro sein sollen.

Die Vorräte sind notwendig, da die Kunden, wenn sie Covid-19-Test ordern, diese schnell geliefert haben wollen, wer das nicht kann, ist raus aus dem Geschäft. Natürlich ist die Frage erlaubt, was diese Vorräte wert sind, wenn die Preise für Tests weiter so rasant fallen sollten. Generell ist das ganze Corona-Test-Geschäft, das inzwischen 99 Prozent des Nanorepro-Umsatzes ausmacht, sehr unsicher. Wer weiß schon, ob diese demnächst noch benötigt werden? Bleibt dann nur das alte Kerngeschäft (ein Prozent) mit Schnelltests (Eisen, Laktose, Fertilität, etc.) und Nahrungsergänzungsmitteln?

Nun will Nanorepro ihre Partnerschaft mit der Viromed-Gruppe weiter ausbauen und vermarktet ab Mitte Oktober gemeinsam mit Viromed ein neues Echtzeit-PCR-Analyseinstrument für den Einsatz durch medizinisch geschultes Personal unter anderem bei niedergelassenen Ärzten, in medizinische Einrichtungen und Pflegeheime, aber auch an Schulen. Das handliche, leicht zu bedienende Instrument liefert innerhalb von nur 28 Minuten hochvalide PCR-Testergebnisse. Die österreichischen Schulen und Volkswagen sollen schon geordert haben.

Nanrepro möchte den Unternehmenswert weiter steigen – und braucht, mit Abflauen der Corona-Pandemie, eine neue Strategie. Die traditionellen Schnelltests bringen in der Regel nur Einmalumsätze und kleine Warenkörbe. Gerade läuft ein Prüfungsprozess (Due Diligence) zur Eingliederung der Viromed-Segmente Antikörpernachweise (Anerkennung als Genesenen-Nachweis, Kosten könnten demnächst die Krankenkassen übernehmen) und Wundheilung. Letztlich werden Viromed und Nanorepro wohl ganz fusionieren oder Viromed übernimmt.

Was passiert (dann) mit den aktuell gut 40 Millionen Euro Cash? CEO Lisa Jüngst könnte sich ein Sonderdividende vorstellen. Wenig ist kalkulierbar bei Nanorepro. Das zeigt auch der Kurs während des Round Tables: Er schwankte von 7,92 bis 10,18 Euro und schloss bei 8,42 Euro, nach einem Vortageskurs von 9,12 Euro.

Nanorepro-Aktie (Tageschart): heftige Schwankungen

Nanorepro Aktie

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