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Beiersdorf // Nivea-Aktie könnte nochmals abschmieren

Bildquelle: Beiersdorf

Als Beiersdorf Anfang April Vorab-Zahlen für das erste Quartal vorlegte, sah es so aus, als ob der Konsumgüterkonzern wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Denn das organische Umsatzwachstum lag ohne Währungseffekte bei 6,3 Prozent. Dies war mehr als der Markt erwartet hatte. Gewinnzahlen blieben die Hamburger schuldig, sie folgen erst mit den Halbjahresdaten.

Am heutigen Mittwoch sollten die Werte bestätigt werden. Stattdessen meldeten die Norddeutschen aber am gestrigen Abend den Abgang von Vorstandschef Stefan De Loecker. Für ihn rückt das bisherige Vorstandsmitglied Vincent Warnery auf den Chefsessel. Die Beiersdorf-Aktie (520000) zeigt sich davon allerdings wenig beeindruckt, zumal die Q1-Umsätze nebenbei tatsächlich bestätigt wurden.

2020 war für Beiersdorf ein Übergangsjahr. De Loecker hatte viel Geld in Umstrukturierungen investiert, zudem belastete Corona. So sank der der Umsatz um 8,2 Prozent auf 7,03 Milliarden Euro. Der Konzerngewinn reduzierte sich gar um 19,3 Prozent auf 636 Millionen Euro. Und für 2021 blieb der Ausblick von Zurückhaltung geprägt, da die Entwicklung der Pandemie kaum prognostizierbar sei. Immerhin soll es aber 2021 ein organisches Umsatzwachstum geben. Gleichzeitig soll die operative Marge (Ebit-Marge) nur auf Vorjahresniveau verweilen, da weiter in die Digitalisierung investiert wird. Dies wurde heute übrigens bestätigt.

Als Folge war die Aktie (520000) schon in den vergangenen Monaten eher schwach gelaufen. Während der Gesamtmarkt dicke Kursgewinne verzeichnete, ging es bei Beiersdorf vom Juli-Hoch bei 104,10 Euro bis auf ein Zwischentief bei 81,86 Euro im Februar 2021 nach unten. Anschließend halfen die Vorab-Zahlen für das Q1 und der Gesamtmarkt wieder auf die Sprünge. Nun wird es aber eine gewisse Zeit brauchen, bis sich der Markt vom Schock des Vorstandswechsels erholt, zumal zu De Loeckers-Abgang keine Gründe genannt wurden.

Hinzu kommt die traditionell hohe Bewertung der Nivea-Aktie (Kurs-Gewinn-Verhältnis von 30), die vor allem der sehr hohen Markenbekanntheit geschuldet ist. Allerdings muss diese Bewertung auch (wieder) mit Wachstum gefüttert werden. Und hier fehlt es Beiersdorf derzeit. Wir wiederholen daher unserer vorsichtigen Einschätzung aus unserem Beitrag vom März 2021 [hier klicken]: „Wir gehen daher davon aus, dass die Konsolidierung der Nivea-Aktie noch anhalten wird. In einer schwächeren Marktphase sind durchaus nochmals Kurse unter 80 Euro möglich. Erst dort greifen Langfristanleger zu.“

Im März [hier klicken] hatten wir an dieser Stelle ein Bonus-Zertifikat mit Cap (PH1HCL) vorgestellt. Hier sank die Restrendite auf rund ein Prozent, weshalb Anleger Gewinne mitnehmen können oder – sofern kein Finanzbedarf besteht – bis zur Fälligkeit im September 2021 abwarten können. Neue Bonus-Papiere stellen wir nicht vor, da uns die Konditionen nicht überzeugen.

Beiersdorf-Aktie (Tageschart): Erholung dürfte an der Hürde bei 94 Euro zu Ende gehen

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